Die CAPITIS Studios / Berlin zeigen ab 14. Februar 2019 eine beeindruckende, vier Dekaden-umfassende Sammlung von Fotoarbeiten Günter Rösslers.
Günter Rössler, der „Ostblockfotograf“ der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wurde 1926 in Leipzig geboren. Er studierte an der Hochschule für Grafik- und Buchkunst in Leipzig und begann ab 1951 freiberuflich als Mode- und Reportage- Fotograf zu arbeiten.
Er fotografierte Momente des täglichen und gesellschaftlichen Lebens in der DDR und anderen Ländern des Ostens, die in zahlreichen Zeitschriften veröffentlicht wurden. In der DDR der 1960er und 1970er Jahre war er vor allem für seine Modefotografie bekannt. Rösslers Fotos, die die außergewöhnliche Authentizität und Spontanität seiner weiblichen Modelle zeigen, fanden im berühmten Mode- und Kulturmagazin Sibylle regelmäßig Veröffentlichung und sind bis heute ein herausragendes Beispiel deutscher Modefotografie.
Mit seiner ersten Einzelausstellung 1979 im Kunsthaus Grimma, die eine landesweite Sensation auslöste, wurde Rössler zum Wegbereiter der Aktfotografie. Diese Schwarzweißbilder wirken fast skulptural und zeigen gleichzeitig die immense Natürlichkeit und das Selbstbewusstsein seiner Modelle.
Dies vor allem auch im Gegensatz zu westlichen Aktfotos sehend, publizierte das Playboy- Magazin Rösslers Fotos, wie auch die Zeitschriften Fotographie, Fotokino-Magazin, Das Magazin, Modische Maschen u.a.. 1981 wurde Rössler in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen und 1996 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie.
Günter Rössler starb 2012, nach 61 Jahren erfolgreicher Tätigkeit als Fotograf und Künstler und hinterließ ein Konvolut außergewöhnlicher Bilder, die sich bedeutend in die deutsche Fotogeschichte des 20. Jahrhunderts einreihen. Die Ausstellung präsentiert die wichtigsten Werke Rösslers und gibt ihren Besuchern einen detaillierten Einblick in das vielfältige Bildschaffen des Fotografen.