Fotografien werden laufend mit Bedeutung aufgeladen – vom Moment ihrer Entstehung und Verbreitung bis hin zu ihrer Betrachtung. Sie werden bearbeitet, reproduziert, gehandelt und mitunter archiviert. Dabei sind sie in vielfältige kulturelle Praktiken eingebunden und werden stets aufs Neue mit Sinn versehen. Gerade im Kontext ethnologischer Forschung ist die Fotografie daher seit jeher mit vielen Fragen verbunden. Sich mit ethnografischen Fotografien zu befassen, bedeutet daher immer auch eine Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, Praktiken und Ethiken wissenschaftlicher Zugänge damals wie heute.
Das sind die neun Themenbereiche der Ausstellung:
Porträtierte Identitäten im Wandel – Yanomami aus Mahekodotedi (Sarah Löwe)
Popularisierung in 3D – Stereoskopien aus Nordamerika (Alena Vodde)
Fremde Erinnerung – Ein kolonialzeitliches Familienalbum aus Neuguinea (Silvia Lamprecht)
„Her Majesty“ oder „Splendid Specimens“? – Indigenität und Typisierung im Spiegel hawaiianischer Porträtaufnahmen (Silke Tauber?)
Lichtbilder und Farbtöpfe – Fotografien als wandelbare Objekte (Sibylle Ulbrich)
Bewegung festhalten – Tanz und Identität in Bolivien (Ira Böck)
Kleine Welt – Kinder im Fokus der visuellen Ethnografie von Theodor Koch‐Grünberg (Julia Blumenschein)
Eine Ärztin auf Talfahrt – Auf den Spuren des Hunza‐Mythos (Susanne Holländer)
Das kommerzielle Bild Japans – Souvenirfotografie des 19. Jahrhunderts (Johannes Bächer)
5. Juli 2018 bis 30. Juni 2019
Die Eröffnung findet am Mittwoch, 4. Juli 2018, um 19 Uhr statt.
Museum Fünf Kontinente, Maximilianstraße 42, 80538 München
https://www.museum-fuenf-kontinente.de