Im Rahmen der Reihe „Wir haben Gäste“ zeigt der Fotoraum Köln Bilder des spanisch-argentinischen Fotokünstlers Sebastián Bruno unter dem Titel „Duelos y Quebrantos“.
Der verklärte Idealismus des Don Quijote, dem „Ritter von der traurigen Gestalt“ mit seinen Abenteuern, Kämpfen und Niederlagen und der bauernschlaue Realismus seines Begleiters Sancho Panza, gelten für viele als Klischee der nationalen Eigenart Spaniens. Heute ist fast jeder Ort der Mancha bemüht, sich in Verbindung mit dem berühmten Dichter zu bringen. Das Land lockt mit der „Route des Don Quijote“, auf der man sich, auf über 2500 Kilometern, den Protagonisten des Romans nähern kann.
Der spanisch-argentinische Fotograf Sebastián Bruno begab sich auch auf diese Reise. Aus der Perspektive Don Quichotes taucht er tief in die Umgebung und das Leben der Einwohner ein. Die autonome Gemeinschaft Kastilien-La Mancha ist eine dünn besiedelte, wirtschaftlich stagnierende Region. Die alternde Gesellschaft ist geprägt von der Beharrlichkeit ihrer Einwohner in Bezug auf ihre jahrhundertelang gewachsenen Traditionen und Vorstellungen des moralischen Lebens, die neben den kurzlebigen Moden, den Widersprüchen des Alltags und den Veränderungen der ariden Landschaft weiterhin existieren. Bruno hinterfragt die Werte und Traditionen, Tugenden und Laster, die in dieser monotonen Wirklichkeit zu finden sind. Er porträtiert die Menschen und ihre Umgebung am Tag in der gleißender Sonne, bei der Arbeit, zu Hause und an öffentlichen Orten oder er begegnet den Einwohnern nachts bei Prozessionen und Umzügen, wenn sie aus dem Schatten in das helle Licht des Fotoblitzes tappen, wie in eine Fotofalle.
Die Ausstellung läuft vom 4. Mai bis 16. Juni 2018