Dreidimensionale Elektronenmikroskopie, frühe Methoden der computerbasierten Grafik, wie der von Konrad Zuse entwickelte Graphomat und andere Methoden der Visualisierung ermöglichten es, Analogien zwischen Natur und Technik zu erkennen. Bilder dazu zeigt das Museum für Fotografie in Berlin in der Ausstellung „Bildräume: Biologie und Bauen“.
Zufall oder Evolution? Mikroskopische Kieselalgen und Kuppelbauten der Nachkriegszeit weisen oft die gleichen grundlegenden Strukturmerkmale auf, obwohl dies nachweislich nicht von den Architekten bewusst beabsichtigt war. Angeregt durch den überraschenden Befund, gründeten im Jahr 1961 an der Technischen Universität Berlin der Biologe Gerhard Helmcke und der Architekt Frei Otto die interdisziplinäre Arbeitsgruppe <Biologie und Bauen>.
Ziel ihrer Zusammenarbeit war es, ein besseres Verständnis von Biologie, Technik und Architektur zu erlangen und die Prinzipien des „natürlichen Bauens“ zu erfassen. Ihre Forschungen sollten einerseits zu einem besseren Verständnis der Lebenswelt führen, andererseits sollte die Zukunft der gebauten Umwelt im Spannungsfeld von Technik und Natur gestaltet werden.
Ausgehend von der Kooperation zwischen Helmcke und Otto rückt die Ausstellung Forschungen im Bereich von Architektur, Kunst und Wissenschaft in den Blick, die das Verhältnis von Wahrnehmung, Bild und Wissen thematisieren. Sie wurde in Zusammenarbeit mit Studierenden der Universität der Künste Berlin, Fakultät Gestaltung, Institut für Geschichte und Theorie der Gestaltung und der Technischen Universität Berlin, Fakultät I, Fachbereich Wissenschaftsgeschichte kuratiert.
Die Ausstellung läuft vom 20. April bis 21. Mai 2018
Bild: Li Chi Hsiao, Hsiang fu ChenDia to me, AR Installation, 2018© Li Chi Hsiao, Hsiang fu Chen