Zu Beginn seines 25. Programmjahrs zeigt das Stadthaus eine Retrospektive des großen britischen Fotografen Martin Parr. Die Ausstellung, die von Martin Parr selbst zusammengestellt wurde, präsentiert eine breite Auswahl seiner bekanntesten Arbeiten.
Martin Parr provoziert, indem er die alltäglichen Banalitäten und Klischees unserer Welt in den Mittelpunkt rückt. Fast liebevoll legt er den Fokus auf ungeschönte Momente, auf das Hässliche, auf Dinge, die andere als Bildmotiv lieber vermeiden oder retuschieren. Die saten, schrill-bunten Farben seiner Bilder, ihre schräge-skurille Weitsicht haben Martin Parr berühmt gemacht.
Knokke, Belgien, 2000 Aus der Serie „Knokke le Zoute“.
© Martin Parr / Magnum Photos
Seine liebsten Motive sind gesellschaftliche Realitäten und ihre Auswüchse. Keiner entlarvt die Eigenarten und Ticks der verschiedenen Nationalitäten so gemein wie der Brite: dicke Deutsche, facegeliftete Amerikanerinnen, sonnenverbrannte Briten. Ein Klischee wird bei Parr zur neuenSicht auf die Wirklichkeit. Er schaut auf den Massentourismus, die Konsumsucht oder die Überalterung der britischen Bevölkerung.
Guadalajara, Mexico, 2003 Aus der Serie „Autoportraits“.
© Martin Parr / Magnum Photos
Die Serie „Think of England“ etwa, entstanden um die Jahrtausendwende, ist ein satirischer Essay über die Identität seines Heimatlandes. In „Last Resort“, einer seiner frühesten Serien, porträtiert er das Strandleben auf der Insel. Und den Reichen und Schönen dieser Welt hält er in „Knokke Le Zout“ oder „Luxury“ gnadenlos den Spiegel vor.
Die Ausstellung läuft vom 11. März bis zum 27. Mai 2018
Bild ganz oben: DIFC Gulf Art Fair, Dubai, United Arab Emirates, 2007 Aus der Serie „Luxury“ © Martin Parr / Magnum Photos