Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Fotografie neu ordnen“ lädt das Museum für Kunst und Gewerbe Hans Hansen ein, die Sammlung Fotografie mit seinem Blick neu zu ordnen und sein eigenes Werk mit historischen Arbeiten und Sammlungsschwerpunkten in Beziehung zu setzen.
Rund 100 Exponate aus dem Werk Hans Hansens und aus der Sammlung Fotografie des Museums stellt die Ausstellung vor. Die Unterscheidung zwischen angewandter Fotografie und freier künstlerischer Arbeit, die den Betrachtern vermeintlich Orientierung verschaffen soll, ist für Hans Hansen unwichtig. Was für ihn zählt, ist ein gutes Bild, aber was macht ein gutes Bild aus? Die Ausstellung will die Besonderheit der fotografischen Vorgehensweise des Fotografen deutlich machen. Hansen reduziert den Gegenstand den er fotografiert auf das Wesentliche, strukturiert die Form, die Farbe, das Material. Er ordnet die Objekte und kommt so zu einem Minimalismus und einer Perfektion, die seine Bilder aus der Masse der Motive, die einem täglich in der Werbung begegnen, herausheben. Hansens reduzierter Blick hat das Auftreten von Firmen wie Lufthansa oder Vitra geprägt. Die Betrachter lässt er mit neuer Klarheit auf die alltägliche Dingwelt schauen.
Hans Hansen, 1940 in Bielefeld geboren, absolvierte eine Ausbildung zum Lithografen und studiert anschließend Angewandte Grafik bei Walter Breker an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Seine Tätigkeit als Fotograf beginnt Hansen 1962 als Autodidakt. Im Auftrag von Tapio Wirkkala entstehen erste Studien von Glasobjekten. Zwischen 1963 und 1967 fotografiert Hansen weltweit Werbekampagnen für Lufthansa. Ab 1968 folgen Aufträge von VW, später auch von anderen Automobilherstellern. Nach der Gründung seines ersten Ateliers 1970 in Hamburg konzentriert sich Hansen verstärkt auf die Sachfotografie. Parallel realisiert er redaktionelle Beiträge und ab 1980 verstärkt auch freie, künstlerische Projekte.
Am Sonntag den 25. März 2018 um 15 Uhr wird es im Museum ein Künstlergespräch mit Hans Hansen und der Kuratorin Dr. Esther Ruelfs geben.
Die Ausstellung läuft vom 23. Februar bis 27. Mai 2018