Mit den Bildern von Rimaldas Vikšraitis stellt Zephyr Raum für Fotografie der Reiss-Engelhorn-Museen einen Fotografen vor der einen in eine weitgehend unbekannte Welt entführt.
Nach Nominierung durch Martin Parr gewann der litauische Fotograf Rimaldas Vikšraitis 2009 den Discovery-Award des Fotofestivals Rencontres d’Arles. In Deutschland bekommt man nun seine Arbeiten erstmals in Zephyr zu sehen, wo über 130 Bilder aus vier Jahrzehnten und verschiedenen Werkgruppen vorgestellt werden.
Rimaldas Vikšraitis wurde 1954 in Sintautai in Litauen geboren und erkrankte im Kindesalter an Meningitis, deren Folgen ihn bis heute körperlich einschränken.
Seine Fotokenntnisse eignete vor allem autodidaktisch an, bevor er die Technische Hochschule 47 in Vilnius besuchte und zunächst freiberuflich als Fotograf arbeitete.
Die Wirkung seiner Schwarzweißbilder ist eindringlich und nüchtern, auch wenn es auf manchen von ihnen um den Alkohol geht. Sie erzählen ohne Filter vom Leben auf dem Dorf und geben einm das Gefühl, selbst mitten drin zu sein.
Die ersten Bilder dieser Ausstellung stammen aus den 1970er-Jahren, die jüngsten sind von 2014. In dieser Spanne wurde aus einer sowjetischen Teilrepublik die unabhängige Republik Litauen, ein modernes Land am Ostrand von EU und NATO.
Neben Auftragsarbeiten verfolgte Rimaldas Vikšraitis stets freie, künstlerische Projekte. Seit 1983 werden seine Arbeiten international in über 50 Ausstellungen gezeigt. 1985 wurde er in die Litauischen Photographen Gesellschaft berufen, seit 2011 ist er Ehrenmitglied.
Zur Ausstellung, die vom 4. Februar bis 29. April 2018 läuft, erscheint die Publikation Rimaldas Vikšraitis: Am Rande der bekannten Welt.
Bilder © Rimaldas Vikšraitis