In der Reihe 6 ½ Wochen stellt das Museum Folkwang die beiden jungen Künstlerinnen Dorota Walentynowicz und Nanna Krogh Lauritsen unter dem Motto Lochkamera reloaded vor.
Das Format 6 ½ Wochen basiert auf kurzfristiger Planung und stellt unkompliziert und spontan sechs Mal im Jahr für 45 Tage Arbeiten und Positionen junger Künstlerinnen und Künstler vor. Diesmal sind es Dorota Walentynowicz und Nanna Krogh Lauritsen. Die Präsentation im Museum Folkwang zeigt 20 Werke der Künstlerinnen bei freiem Eintritt im zentralen Foyer-Ausstellungsraum. Dorota Walentynowicz und Nanna Krogh Lauritsen durchkreuzen das Paradigma, nach welchem Fotografien genau das abbilden, was sich der Kamera in den Weg stellt. Sie stellen ihre eigenen Lochkameras her und ergründen mit ihren Arbeiten die gegensätzlichen Pole fotografischer Außen- und Innenwelten.
Dorota Walentynowicz (*1977 Danzig, Polen) baut ihre Lochkameras aus Materialien wie Karton und Holz, die Licht von verschiedenen Seiten eintreten lassen. Die zum Teil überlebensgroßen Kameras fangen Bewegungen im Ausstellungsraum ein und speichern sie auf einem gefalteten Negativ. Auf den Abzügen zeichnen sich die Knickspuren deutlich ab und konkurrieren so mit dem eigentlichen Bild der Außenwelt.
Nanna Krogh Lauritsen (*1984 Holstebro, Dänemark) nähert sich ihrer Motivwelt ebenfalls mit selbst gestalteten Kameras: Einerseits sind es Holzkästen mit mehreren Öffnungen, die nach der Entwicklung der Direktpositivpapiere kein Abbild, sondern Kreise unterschiedlicher Helligkeit in Konstellation von Sternbildern zeigen. Andererseits ist es das Fotopapier selbst, das gefaltet als Kamera und zugleich Bildträger funktioniert. Das Resultat – gewissermaßen ein Selfie – gleicht einer apparativen Selbstbefragung.
Die Ausstellung läuft vom 25. Januar bis 11. März 2018