Christel Plöthner mit ihren Portraits aus der Region Bethlehem „Wir weigern uns Feinde zu sein“ und die Reportage „Palmyra“ von Horst Hahn werden in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung gezeigt.
Ein Bollwerk von 760 m durchschneidet das Westjordanland und trennt Israel von der Westbank ab. Die sog. „Sperranlage“ soll Attentäter abschrecken und für ein störungsfreies Leben auf der israelischen Seite sorgen. Dagegen steht die erdrückende Präsenz der Mauer, die die Bewegungsfreiheit und die Lebenswelt der in der Westbank lebenden Palästinenser einengt. Seit 2002 bestimmt sie den Alltag in der Region Bethlehem. Christel Plöthner zeigt in ihrer Ausstellung „Wir weigern uns Feinde zu sein“ Portraits palästinensischer Familien in unterschiedlichen Lebenssituationen, die unter diesen Umständen leben. Die Fotografin porträtiert mit ihren Aufnahmen nicht nur einzelne Menschen. Sie taucht in ein Lebensumfeld ein, dessen erdrückende Armut und politische Gewalt zum Hinschauen zwingt – und zugleich dazu, den Blick schamvoll abzuwenden: Wie ist es möglich, dass Menschen so leben müssen?
Christel Plöthner wurde 1951 geboren. Nach ihrer handwerklichen Ausbildung zur Fotografin besuchte sie die Bayerische Staatslehranstalt für Photographie in München. Seit 1981 ist Christel Plöthner regelmäßig bei Fotoausstellungen im In- und Ausland. 2003 gewann sie den Hasselblad-Wettbewerb, sowie 2007 den Preis des H.-J-Wischnewski-Preis des Städtepartnerschaftsvereins Köln-Bethlehem.
Die Ausstellung „Palmyra“ von Horst Hahn zeigt Schwarz-Weiß-Aufnahmen der Ruinenstadt Palmyra. Die Fotos wurden in den Jahren 1992 und 1993 aufgenommen. Damals war die Stadt an der Seidenstraße ein archäologischer Arbeitsplatz, an dem unterschiedliche Nationen tätig waren, um einen weiteren Zerfall zu vermindern.
Nach dem gewaltsamen Wüten des Islamischen Staates ab dem Jahr 2015 wurden weitere noch erhaltene Gegenstände und Gebäude zerstört und dem Erdboden gleichgemacht.
Die Schwarzweiß-Aufnahmen zeigen einerseits etwas von der damaligen Normalität und andererseits von der Erhabenheit dieser Stadt, deren Gründung persischen, römischen und griechischen Einflüssen unterlag.
Horst Hahn ist 1937 in Bergisch Gladbach geboren und lebte bis auf drei Jahre während des Krieges in Köln. Horst Hahn konnte in einer Zeitspanne von fünfzig Jahren die berufsbezogene, dokumentarische und private Reisefotografie miteinander verbinden. In dieser Zeit hat er sich immer der analogen Fotografie verpflichtet gefühlt. Heute lebt und arbeitet er in Köln.
Die Ausstellung läuft vom 7. Januar bis 4. Februar 2018
Bild oben: Christel Plöthner Palästina
Bild Mitte: Horst Hahn Palmyra