Das Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst im Cottbuser Dieselkraftwerk zeigt drei Ausstellungen zur Kunst in der DDR, wovon zwei fotografischen Werken gewidmet sind: die Ausstellung zum Modemagazin Sibylle und der Werkkomplex des Ost-Berliner Fotografen Joachim Richau.
Die Ausstellung Sibylle würdigt das Schaffen legendärer Fotografinnen und Fotografen wie Sibylle Bergemann, Arno Fischer, Roger Melis, Ute und Werner Mahler und viele andere. Die Zeitschrift Sibylle galt als die Vogue des Ostens und war eine Ausnahmeerscheinung in der DDR. Hier gab es Mode zu bestaunen, die es in den Läden nicht zu kaufen gab. Sie ermöglichte unterschiedlichen Kreativen eine Plattform für ihre Arbeit, insbesondere für die künstlerisch ambitionierten Fotografinnen und Fotografen.
Die Ausstellung beleuchtet die Bedeutung der Sibylle für die Entwicklung der Fotografie in Ostdeutschland und erzählt damit auch ein Stück Sammlungsgeschichte des Brandenburgischen Landesmuseums. Über zweihundert Werke aus drei Jahrzehnten von dreizehn Fotografinnen und Fotografen werden vorgestellt.
Der Fotograf Joachim Richau ist mit seinem ersten Werkkomplex einer beeindruckenden Serie zur Alltagsrealität im ländlichen Brandenburg der 1980er-Jahre vertreten. Der Fotograf begann Ende der 1970er-Jahre als Autodidakt und ist seit 1983 freiberuflich tätig. Besonders interessant ist die umfangreiche Serie „Annäherung und Begegnung – Bilder aus Beerfelde“ (1984–87), die in den letzten Jahren sukzessiv vom Landesmuseum erworben wurde. In ungeschönten und zugleich sensiblen Bildern erzählt er von den Menschen und ihrer Lebenswelt
Bild ganz oben: Arno Fischer Berlin 1962 © Erbengemeinschaft Arno Fischer
Bild links oben: Sibylle Bergemann, Susi Rathenow, 1976, © Sibylle Bergemann/OSTKREUZ
Foto rechts: Ute Mahler Elke Minsk 1981 © Ute Mahler
Bild links: Joachim Richau aus der Serie Berliner Traum 1986 bis 1990 © Foto Joachim Richau
Die Ausstellung läuft vom 3.12.2017–11.2.2018