In fünf Kapiteln geht die Ausstellung „The Hobbyist – Hobbys, Fotografie und Hobby-Fotografie“ im Fotomuseum Winterthur der Frage nach, was ein Hobby in einer Zeit sein könnte, in der sich mit dem Wirkungsgrad des Internets das Verständnis von privaten und sozialen Räumen verschoben hat.
Was passiert, wenn Fotograf und Künstler Hobbys zum Gegenstand ihrer Arbeit machen, um etablierte künstlerische Praktiken und Hierarchien herauszufordern? Wie stellen Hobbyisten ihre Leidenschaft über die Fotografie dar, nicht zuletzt in Zeiten digitaler Kommunikation? The Hobbyist ist die erste große Ausstellung, die das Verhältnis von Fotografie und Hobbykultur in den Blick nimmt, und sich dabei sowohl dem Fotografieren von Hobbys wie auch der Fotografie als Hobby widmet.
Wurde durch die Digitalisierung möglicherweise das Ende der Hobbykultur heraufbeschworen? Oder haben Phänomene wie YouTube und die medialen Entwicklungen der Fotografie nicht erst das Hobbytum und die Freizeitbeschäftigung mit neuem Leben erfüllt? Vor diesem Hintergrund untersucht die Ausstellung das Phänomen des Hobbys und reflektiert dessen Bedeutungsvielfalt innerhalb der Spannungsfelder von Freizeit und Arbeit, Ideologie und Konsum, Amateurkultur und Professionalisierung.
Die Ausstellung zeigt Bilder von Kenneth Anger, Diane Arbus, Benedikt Bock, Mohamed Bourouissa, Chris Burden, Ricardo Cases, Bruce Davidson, David De Beyter, Jeremy Deller/Alan Kane, Glen Denny, Jeff Divine, Craig Fineman, Robert Frank, Fuzi, Alberto García-Alix, William Gedney, Kirill Golovchenko, Carol Goodden/Gordon Matta-Clark/Tina Girouard/Suzanne Harris/Rachel Lew, Volker Heinze, Stephanie Kiwitt, Les Krims, Mike Mandel, Ari Marcopoulos, Eva & Franco Mattes, Hana Miletić, Neozoon, Simone Nieweg, Jenny Odell, Bill Owens, Lotte Reimann, Alexander Remnev, Cosmos Andrew Sarchiapone, Eckhard Schaar, Joachim Schmid, Oliver Sieber, Alec Soth und Xiaoxiao Xu.
Die Ausstellung wurde von Pierre Hourquet, Anna Planas und Thomas Seelig kuratiert. Begleitend erscheint ein Magazin (in den Sprachen Deutsch und Englisch) im Spector Verlag, mit Künstlerinterviews, anekdo- tischen Kurztexten und vertiefenden Essays, von u.a. Theodor W. Adorno, Olivia Baeriswyl, Jeremy Deller/Alan Kane, Thilo Koenig, Neozoon, Evgeny Morozov und Therese Steffen.
Im Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung können in Form von Do-it-yourself-Workshops, Gesprächen und performativen Lesungen weitere Aspekte der Freizeitkultur entdeckt werden.
Die Ausstellung läuft vom 9.9.2017–28.1.2018
Bild oben: Joachim Schmid, aus Other People’s Photographs Shirts, 2008-2011 Bild rechts: Mohamed Bourouissa, Horse Day, 2015 © Mohamed Bourouissa/ 2017, Pro Litteris, Zürich