Das Ausstellungsprojekt zeigt eine fotografische Bildserie des Schriftstellers Jürgen Becker, die er 1972 in New York aufnahm.
Das Braunschweiger Museum für Photographie ehrt mit der Ausstellung den Schriftsteller zu seinem 85. Geburtstag. Aus dem umfangreichen Konvolut der 1972 entstandenen Bilder werden in der Ausstellung ca. 90 Arbeiten gezeigt.
Die Serie wurde von seinem Sohn, dem Fotokünstler Boris Becker (*1961) vor einigen Jahren wiederentdeckt und als Buch in dem von ihm gegründeten Sprungturm-Verlag 2012 publiziert.
Organisiert vom Goethe-Institut war Jürgen Becker 1972 auf einer zweimonatigen Lesereise durch die USA und Kanada. Im Anschluss daran blieb er in New York, wo ihm der zu dieser Zeit in New York lebende Schriftstellerkollege Max Frisch die Aufenthaltsmöglichkeit in einem Apartment eines Universitäts-Professors vermittelte.
Unterwegs war Jürgen Becker in New York mit einer Rollei 35. Die Rollei bildet einen historisch spannenden Bezug zu Braunschweig als ehemalige Produktionsstätte des Unternehmens. In der Ausstellung wird auch die Originalkamera gezeigt mit der Jürgen Becker den Stadtraum erkundete.
Dies stellte für Becker eine andere Möglichkeit als das Schreiben dar und wurde bewusst zu einem Mittel, Erzählweisen und Wahrnehmung ohne Wörter als eigene „Geschichten des Sehens“ mit konzeptueller Konsequenz umzusetzen.
Ausstellung vom 11. August bis 24. September 2017
Bilder: Jürgen Becker, aus der Serie New York 1972, 1972/2016 © Jürgen Becker und SPRUNGTURM Verlag, Köln