Vom 6. August bis 2. November 2017 stellt die Leica Galerie im Schloss Arenberg die interessanten Porträts der Salzburger Künstlerin Irene Andessner vor.
„Das Gesicht ist nur zufällig meines“, sagte Andessner 1994 in einem Interview über eine ihrer Selbstporträtreihen, deren Spannung aus der Unterschiedlichkeit der Selbstdarstellungen resultiert.
Überlieferte, erinnerte, vorgestellte, idealisierte – das Bild der Frau, der sie ihr wandelbares Gesicht leiht, „ist immer fiktiv – in den Augen des Betrachters wie der Gesellschaft“ (Andessner). Nicht „I was“, sondern „I am“ (wie sie ihr Produktionsteam nennt) ist das Motto der Künstlerin. Ein Credo, mit dem sie selbst historische Gestalten sehr gegenwärtig zum Ausdruck bringt – und eine Art Gegen-Gegenwart anbietet.
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich die gebürtige Salzburgerin, die bei Emilio Vedova, Max Weiler und Arnulf Rainer an den Akademien der Bildenden Künste in Venedig und in Wien studiert hat, mit dem Körper und der Portrait-Ästhetik der Zukunft. Mit stringenter Intensität recherchiert sie das Thema „Selbstporträt“ und „das Gefühl des Gesichts“.
Initialzündung war eine Ausstellung der Renaissancemalerin Sofonisba Anguissola im Kunsthistorischen Museum Wien: „Als ich ihre Selbstporträts sah, entdeckte ich diesen Blick. Einen Blick, der über Jahrhunderte gehalten hat. Ein Blick, der immer noch zu berühren vermag.“
Die Ausstellung “…look at me!” von Irene Andessner zeigt Arbeiten, welche Bezug zu Salzburg, zur Oper und zum Theater haben. Es sind Selbstporträts aus den Werkgruppen „Irrlichter – Milli Stubel-Orth“, 2000, „I.A. Mozart(?)“, 2006, „Ateliermuseum“ (Rollenportraits), 2009 ff, „Salonportraits“, 2010 ff und „Faust [Nacht-Spiel]“, 2016