Frank Schinskis Fotos fangen eine Realität ein, um diese im selben Moment ironisch zu brechen. „Ist doch so“ heißt seine Ausstellung in der Hamburger Freelens Galerie.
Die Szenen, die der Fotograf Frank Schinski aufgenommen hat, sind wie der Auftakt zu Kurzgeschichten ohne absehbaren Ausgang. Darin wird eine Normalität behauptet, die sich bei genauerem Betrachten als gar nicht so normal herausstellt.
„Ist doch so“ – ohne Frage- oder Ausrufezeichen. So knapp der Titel, so hintergründig sind die Fotos von Frank Schinski. Der Fotograf ist ein genauer Beobachter des Alltags und setzt mal witzige, mal melancholische Szenen der Arbeits- und Freizeitwelt in Bilder um. Egal, ob er dazu in einer Firmenkantine, einer Turnhalle, dem Chefbüro oder einem Festsaal unterwegs ist. Egal, ob er uns von jungen und alten Menschen erzählt.
Schinskis Fotografie erzählt von den Sehnsüchten unter der Oberfläche, von den Abgründen und Geheimnissen hinter unseren Existenzen. In feinsinnigen Szenen zeigt er Menschen als Handelnde, die ihren Träumen nachhängen, auch wenn letztere oft genug unter dem Ballast des Alltags wie Luftballons zu zerplatzen drohen. Aber was kann man da machen? Ist doch so.
Frank Schinski wurde 1975 in Prenzlau geboren und wuchs in einem kleinen Dorf nahe der polnischen Grenze auf. Nach einer Maurerlehre studierte er an der Hochschule Hannover Fotojournalismus. Heute ist er Mitglied der Fotoagentur »Ostkreuz«. Er lebt in Hannover und arbeitet für Magazine und Zeitungen wie Geo, Stern oder Die Zeit. Seine Bilder sind regelmäßig in Ausstellungen zu sehen.
Die Ausstellung läuft vom 20. Juli bis 8. September 2017
Bilder: Aus der Ausstellung „Ist doch so“. Foto: Frank Schinski/Ostkreuz