In der Serie „ Blutiger Boden. Die Tatorte des NSU“ geht es Regina Schmeken um das Gedenken an die Ermordeten sowie um die Auseinandersetzung mit Orten, die auf den ersten Blick keinerlei Spuren einer Gewalttat aufweisen. Zwischen 2013 und 2016 besuchte die Fotografin mehrmals die zwölf Tatorte in Deutschland.
Die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau richtet sich gegen das Vergessen. Regina Schmeken gedenkt derer, die ermordet wurden und sie fordert auf zum Nachdenken über das Geschehene und das künftige Zusammenleben.
Regina Schmeken begann im Frühjahr 2013 die Tatorte des NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) zu fotografieren, eine Verbrechensserie rechtsradikaler Terroristen inmitten deutscher Städte. Fast alle Opfer waren türkischer Herkunft.
„Das Beklemmendste an diesen Fotografien ist, dass auf ihnen weder die Mörder noch die Mordopfer zu sehen sind. An Schmekens Aufnahmen wirkt gerade das Unauffällige, Banale und Gewöhnliche unheimlich“, beschrieb Hans Magnus Enzensberger die großformatigen Schwarzweißbilder.
Zehn von Rechtsradikalen getötete Menschen zwischen 2000 und 2007 – in Dortmund, Hamburg, Heilbronn, Kassel, Köln, München, Nürnberg, Rostock. Das erste Opfer, der Blumenhändler Enver Şimşek, wurde am 9. September 2000 in Nürnberg ermordet, das letzte Opfer, die Polizistin Michèle Kiesewetter am 25. April 2007 in Heilbronn.
Der Prozess am Oberlandesgericht in München gegen Beate Zschäpe, Ralf Wohlleben sowie weitere fünf mutmaßlich Beteiligte begann 2013, das Urteil steht noch aus, ebenso die restlose Aufklärung der Taten.
Die Ermordeten, acht türkischer, einer griechischer Herkunft und eine deutscher Herkunft wurden auf dem Boden liegend gefunden, brutal hingerichtet von rechtsradikalen Terroristen.
Die Ausstellung läuft vom 29. Juli bis 29. Oktober 2017
Bild: Süleyman Tasköprü (31) 27.6.2001 Hamburg Copyright Regina Schmeken 2015