Einen umfangreichen Überblick über das Werk des Fotokünstlers Thomas Struth gibt die Ausstellung „Figure Ground“ im Haus der Kunst in München, die neben zahlreichen seiner Werkgruppen auch umfangreiches Material aus dem Archiv des Künstlers vorstellt.
In der mit über 130 Werken bislang umfangreichsten Ausstellung werden Werkgruppen wie „Unbewusste Orte“, „Portraits“, „Museumsbilder“, „Paradise“ und „Audiences“ präsentiert, Auch speziell unter sozialen Aspekten entstandene Arbeiten wie „Löwenzahnzimmer“ werden gezeigt. Diese Bilder hatte Thomas Struth für die Krankenzimmer im Spital am Lindberg nahe Winterthur fotografiert, deren Motive einen heilenden Effekt für die Patienten haben sollten. Zwei in Kooperation entstandene Videoarbeiten sowie neue Fotografien aus der jüngsten Werkgruppe „Nature & Politics“ fanden auch ihren Platz im Haus der Kunst. Die Fähigkeit des Künstlers, Analyse und individuelle Bildfindungen in den verschiedenen Serien und Techniken zu einer übergreifenden Werkidee zu vereinen, wird so auf beeindruckende Weise deutlich.
Eine zusätzliche Form des Zugangs bieten die frühen Arbeiten und Materialien aus dem Archiv des Künstlers, die er im Rahmen der Beschäftigung mit den Themen recherchiert und gesammelt hat. Zusammen mit den Kunstwerken wird deutlich, welche tiefgehenden und langfristig verfolgten Interessen hinter seiner Arbeit stehen und welche künstlerische Übersetzungsarbeit bis zur Vollendung des Bildes geleistet wurde. .
Die Ausstellung, die bis zum 17. September läuft, wurde von Thomas Weski kuratiert und vom Haus der Kunst organisiert.
Bild oben: National Gallery 1, London 1989, Chromogenic print © Thomas Struth
Bild links: Helle Sonnenblume – N° 1, Winterthur 1991, Chromogenic print © Thomas Struth