Drei der Fotografenprominenz aus der Klasse von Bernd und Hilla Becher an der Düsseldorfer Kunstakademie stellt die Münchner Galerie Schöttle mit Candida Höfer, Thomas Ruff, Thomas Struth aus.
Von Candida Höfer sind im letzten Jahr über 20 Arbeiten der Hamburger Elbphilharmonie entstanden. Wie man es von der Fotokünstlerin gewohnt ist, sind die Innenräume aus der Zentralperspektive aufgenommen. Aber auch Außenansichten und Details wie Fenster und die Empore sowie die Modelle der Architekten Herzog & de Meuron wurden von ihr beleuchtet. Darüber hinaus beschäftigt sich Candida Höfer auch vermehrt mit den nichtig erscheinenden Randphänomenen der Kulturstätten und überrascht mit kleinformatigen Detailaufnahmen. Sie stehen im Kontrast zu den so oft akkurat angeordneten Hauptschauplätzen.
Enorm vergrößerte Pressebilder zeigt Thomas Ruff in seiner neuen Press ++ Serie, die er aus unterschiedlichen Pressearchiven erworben hat. Während er sich in den 1990er Jahren dem analogen Pressebild über Zeitungsfotos näherte, indem er diese mit ihrer schwarzen Körnung isoliert als Bild vergrößert darstellte und somit die Beziehung zum begleitenden Text aufhob, vereint Thomas Ruff in seiner neuen Press++ Serie das ursprüngliche Bilddokument mit den Anmerkungen der Bildredaktion und legt beides als gleichwertige Bestandteile übereinander.
Schon seit 2007 erweitert Thomas Struth seinen Technik-Zyklus. Dabei sucht er für die Öffentlichkeit meist verschlossene Räume von Wissenschaftlern und Forschern auf und konfrontiert den Betrachter mit der Welt von morgen. Eines dieser Werke trägt den zunächst kryptisch erscheinenden Titel „AGLAE, C2RMF, Paris 2013“. Darauf zu sehen ist eine antike Bronze, die von einem komplexen, verkabelten Gerät angesteuert wird. Kunstgeschichte und moderne Technik treffen hier aufeinander.
Die Ausstellung läuft vom 7. April bis 27. Mai 2017