Erstmals zeigt die Ausstellung Quest im ZKM Karlsruhe einen Überblick über das fotografische Werk von Albrecht Kunkel (1968–2009). Kunkels Fotografien fokussieren Landschaften und Räume von besonderer historischer, kultureller oder sozialer Bedeutung und spüren den ihnen eingeschriebenen kulturellen Praktiken nach. Die Motive in der Ausstellung „Albrecht Kunkel: QUEST Fotografien 1989–2009”spannen einen Bogen von den frühesten kultischen Höhlen- und Felszeichnungen bis zur zeitgenössischen multimedialen Bilderflut. Der Künstler integrierte auch fremdes Fotomaterial in sein Werk, darunter topografische Luftbilder oder historische Archivaufnahmen, und lotete die Bedingungen und Möglichkeiten des fotografischen Mediums an der Schwelle zur Digitalität aus. Das Schaffen von Albrecht Kunkel zeugt nicht nur von einem breitem kulturhistorisch und philosophisch breit orientierten Interessenhorizont, es weist den Fotografen auch als einen sich der Paradigmen seines Mediums bewussten Künstler aus. Kunkel wollte keine Abbilder der Welt schaffen, sondern die Welt – im Medium der Fotografie – theoretisch erfassen.
Albrecht Kunkel studierte u.a. an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) bei Thomas Struth, bei Bernd und Hilla Becher und war Meisterschüler bei Katharina Sieverding. Er lebte in Berlin, Paris und New York. Sein fotografischer Nachlass ging 2013 als Schenkung an die Sammlung des ZKM Karlsruhe. Die Ausstellung wird vom 11.12.2016 bis 30.4.2017 gezeigt.
Bild oben: Ohne Titel (Monaco, Grand Prix 2005), 2005 Farbfotografien / Color phographs © 2016 Nachlass Albrecht Kunkel /
Estate Albrecht Kunkel, ZKM | Karlsruhe
Bild rechts: Ohne Titel 2009, Chromogener Abzug, PE-Papier, digital ausbelichtet / Chromogenic print, RC paper, digitally exposed, 38×30 cm Privatsammlung / Private collection © 2016 Nachlass Albrecht Kunkel /Estate Albrecht Kunkel, ZKM | Karlsruhe
Bild links: Jersey City, 2006 Silbergelatine – Abzug / Silver gelatin print 45,5×45,5 cm © 2016 Nachlass Albrecht Kunkel /Estate Albrecht Kunkel, ZKM | Karlsruhe