Vom 14. April bis 3. Juni 2016 zeigt die Hamburger Freelens Galerie die Ausstellung Home Among Black Hills mit Bildern des schwedischen Fotografen Jens Olof Lasthein. Nicht immer ist der Weg zum Fotografen ein direkter und oft ist auch die Zeit vor dieser Berufswahl wichtig, um einen Bezug zu einer Welt zu haben, die einem sonst vielleicht fremd bleiben würde. So hat Jens Olof Lasthein, 1964 in Schweden geboren, das Leben in der belgischen Stadt Charleroi in spannenden Aufnahmen festgehalten, die direkt und authentisch sind. Jens Olof Lasthein hat als Werftarbeiter und Busfahrer gejobbt und Reisen nach Asien und Osteuropa unternommen, bevor er an der „Nordic Photo School“ zum Fotografen ausgebildet wurde. Heute arbeitet er für namhafte internationale Magazine. Seine Konzentration gilt seinen eigenen Langzeitprojekten, die er in Büchern und internationalen Ausstellungen präsentiert.
„Ich wurde von der rauen Schönheit der Stadt und der Leute verführt, die wissen, wie man teilt, die einem Aufmerksamkeit entgegenbringen und sich gegenseitig respektieren“, so Lasthein. Aufmerksamkeit und Respekt sind die Eigenschaften, welche auch er seinem Gegenüber entgegenbringt und die dazu beitragen, dass die Menschen sich ihm öffnen. Das Ergebnis zeigt das Spiel der Kinder oder eine Runde der Kneipengäste.
Arbeitslosigkeit und Armut beherrschen die belgische Stadt Charleroi, die einst das Zentrum der Kohle- und Stahlindustrie des Landes war. Unkraut überwuchert brachliegende Industrieanlagen. Fensterscheiben leerstehender Gebäude sind eingeschlagen. Berge von Unrat säumen die leeren Straßen, durch die herrenlose Hunde streunen. Männer schrauben an ihren Autos, Jugendliche lungern herum, die Kneipen sind bereits tagsüber gut gefüllt. Eine Gedrücktheit hat sich der einst so stolzen Gemeinde bemächtigt, so dass diese angezählt wirkt.
Trotz alledem weist Charleroi einen Charme auf, dem der schwedische Fotograf Jens Olof Lasthein schon bei seinem ersten Besuch erliegt. Auf Einladung des örtlichen Fotomuseums soll er als Außenstehender ein Porträt der wallonischen Stadt erschaffen. In großformatigen Panoramen, die sein Markenzeichen sind, führt er ihre Bewohner und Orte vor, die er auf seinen Streifzügen entdeckt hat.