Im März 1986 war Roland Willaert in einer illegalen Goldmine in der Serra Pelada, Brasilien, ca. 40 km nördlich von Maraba. Dort fotografierte er mit einer geliehenen Rolleiflex rund 15 Rollfilme, die er anschließend nur entwickelte. 2014 hat er die Filme wieder entdeckt und sie gescannt. Die Ergebnisse sind vom 2. Januar bis 4. März 2016 in dem Galerie Emma T. in Berlin zu sehen.
In den Jahren 1978/79 fand man größere Mengen Gold in der Serra Pelada. Der Fund löste Anfang der 80er den Goldrausch aus der bis zu 500.000 Goldgräber anlockte. Landlose Bauern aus den armen Bundesstaaten Para und Amazonas und Abenteurer und Kriminelle fielen in die Serra Pelada ein und bildeten illegale Hüttensiedlungen. Inmitten des tropischen Regenwaldes gruben sie mit Schaufeln und Spitzhacken ein 120 Meter tiefes und 300 Meter breites Loch, wo das Gold übertage abgebaut wurde. Kaum jemand wurde dort älter als 38 Jahre. Todesursachen waren vor allem Mord, schwere Arbeitsbedingungen, schlechte Ernährung, Bleivergiftungen und tropische Krankheiten.
Roland Willaert geboren 1950 arbeitete nach dem Studium an der Filmhochschule R.I.T.C.S in Brüssel für Film und Fernsehen in verschiedensten Funktionen, als Kameramann, Director of Photography, Regisseur, Producer, Produzent, Dozent an der Filmakademie Ludwigsburg und als Geschäftsführer und Gesellschafter von Produktionsfirmen. 2005 gründet er die Berufsakademie Entertainment Master Class.
Seit 2011 ist Roland Willaert Berater und Künstler unter dem Label „Photoprojects“, wo er seine Erfahrungen aus seinem Berufsleben umsetzt, um Geschichten zu entdecken und zu erzählen. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Die Vernissage am 2. Januar um 19:00 Uhr, die in der Galerie Emma T. in der Berliner Lehderstraße 60 stattfindet, wird musikalisc von Albrecht Gündel am und Sänger Jörg Schmidt mit Musikstücken von Holger Biege begleitet. Die Spenden des Abends gehen ausschließlich an den Verein „Mobil mit Behinderung e.V.“ für die Finanzierung eines zum rollstuhlgerechten Umbau geeigneten Fahrzeuges. Zur Ausstellung wird eine 64-seitige limitierte Brochüre angeboten.
Bild oben: Beim Tod der Mutter übernimmt die älteste Tochter die Verantwortung
Bild links: Für ältere Menschen eine Arbeit, die sie an ihre Grenzen bringt