„Die Sonne geht auf, die Sonne geht unter. Diese Linearität reichte nicht mehr aus, um den aus den Fugen geratenen Alltag der 1920er Jahre zu fassen“ so kommentiert die 1962 geborene Berliner Künstlerin und Fotografin Heidi Specker den Buchentwurf „Ci-Contre“ des litauisch-jüdischen Künstlers Moi Wer (1904-1995). Moï Wer skizziert in „Ci-contre“ mit vielschichtigen Bildmontagen ein dynamisches Bild des Alltagslebens der späten 1920er Jahre. Das Buch kam erst 2004 durch Ann und Jürgen Wilde zur Veröffentlichung. Auch Heidi Speckers besonderes Interesse gilt Oberflächen und Strukturen. Die Künstlerin widmet sich in zahlreichen Arbeiten der visuellen Erforschung historischer Werke und Begebenheiten.
Unter dem Titel „Re-prise“ aktualisierte sie die Motive von „Ci-Contre“, die in einer Ausstellung der Stiftung Ann und Jürgen Wilde in der Münchner Pinakothek der Moderne gezeigt werden und als eigenständiges Künstlerbuch erscheinen. Zur Buchvorstellung und im Rahmen der Ausstellung liest Heidi Specker aus „Re-prise“, mit Klavierbegleitung und Gastbeiträgen am Donnerstag 28.01.2016 um 18.30 Uhr in der Pinakothek der Moderne bei freiem Eintritt.
Die Ausstellung in der Pinakothek der Moderne geht bis 6.3.2016
Bild: Heidi Specker, aus: Re-prise, 2015 © Heidi Specker / VG Bild-Kunst Bonn, 2015