Das Hamburger Bucerius Kunst Forum zeigt bis zum 20. September zum Thema „Über Wasser“ Malerei und Fotografie von William Turner bis Olafur Eliasson. Über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahrhunderten bis in die Gegenwart zeigt die Schau, wie beide Medien um die adäquate Darstellung des Elements ringen und existenzielle Themen verhandeln.
Die Veränderlichkeit des Wassers und sein visueller Reichtum sind vom 19. Jahrhundert bis heute bevorzugtes Studienobjekt von Fotografen und Malern. Wie kaum ein anderes Motiv hat das in Bewegung befindliche Element die statischen Bildkünste zur Überschreitung ihrer medialen Grenzen herausgefordert. Die Ausstellung mit 120 Fotografien und 30 Gemälden widmet sich dieser künstlerischen Liaison mit der Natur und ihrer Stofflichkeit. Dabei beleuchtet die Ausstellung das Verhältnis von Fotografie und Malerei. Motiviert wird dieser Langzeit-Medienvergleich vom gemeinsamen Gegenstand – dem Wasser in seinen wechselnden Erscheinungsformen. Fotografische Analysen von Wassertropfen nahmen Peter Keetmann und Hermann Landshoff vor. Den Abstraktionsprozess trieben Fotografen des Neuen Sehens wie Albert Renger-Patzsch, Alfred Ehrhardt und Arvid Gutschow voran. Das Phänomen der Spiegelungen auf Wasseroberflächen haben Maler wie William Turner oder Claude Monet in vibrierende Farbflächen übersetzt, während Fotografen wie Andreas Gursky der Wirkung von Reflexionen nachspüren. Wellen und Strudel gehörten im 19. Jahrhundert zu den Herausforderungen in Malerei und Fotografie, etwa bei Gustave Courbet oder Gustave Le Gray. Bei Hiroshi Sugimoto und Andreas Müller-Pohle geht es um das Phänomen des Erhabenen. Die Auswirkungen der Umweltzerstörung auf das Ökosystem Wasser dokumentieren Edward Burtynsky, Inge Rambow und Olafur Eliasson.
Foto: Martin Parr, Ocean Dome, Miyazaki, Japan, 1996, Leihgabe des Künstlers © Martin Parr/Magnum Photos