Vom 15. Oktober bis 31. Januar 2016 ist im Martin-Gropius-Bau in Berlin eine Ausstellung mit Fotografien von Germaine Krull zu sehen.
Sie galt in den zwanziger Jahren in Paris als die Fotografin der Intellektuellen und als bedeutende Vertreterin des neuen Genres. Geboren 1897 in Ostpreußen, aufgewachsen in Italien, Frankreich und der Schweiz, begann sie 1915 ihre Fotografie-Ausbildung in München und eröffnete dort 1917 ihr erstes Fotoatelier, wo unter anderem ihr berühmtes Porträt von Kurt Eisner entstand. Nach ihrer durch die Wirren der Räterepublik bedingten Ausweisung lebte die politische Aktivistin Germaine Krull in Russland, bevor es sie nach Berlin, Amsterdam und 1925 schließlich nach Paris verschlug. Dort gelang ihr mit außergewöhnlichen Fotografien von technischen Bauwerken, Häfen und Industrieanlagen der Durchbruch. Sie schuf einen neuen Typus technischer Fotografie, der ohne spektakuläre Bildrhetorik auskommt.