Unter dem Titel „The Day Will Come When Man Falls“ zeigen die Deichtorhallen in Hamburg bis zum 6. September Arbeiten des New Yorker Fotografen Phillip Toledano sowie als Kabinettausstellung Fotografien aus der Sammlung F.C. Gundlach.
Phillip Toledano wurde 1968 in London geboren und lebt seit mehr als zwanzig Jahren in New York. Er beschäftigt sich in seiner Fotografie mit Sujets, die in der inneren Landschaft alltäglicher Gedanken zwar fest verankert sind, aber gern weiträumig umschifft, verdrängt oder gänzlich ausgeblendet werden. Alter und Abschied, verschüttete und ans Tageslicht gezerrte Erinnerungen, gesellschaftliche Isolation, die Möglichkeiten, der Sterblichkeit mit Hilfe medizinisch-technischen Fortschritts zu trotzen: In seinen sorgfältig und hoch artifiziell inszenierten Bildserien beschäftigt sich Phillip Toledano mit aktuellen Themen, die herausfordern und oft stark konfrontativ nachwirken. So begleitete er in seiner Serie „Days with my Father 2006-2009“ die letzten drei Jahre im Leben seines an Demenz erkrankten Vaters. Die Serie „Phonesex“ inszeniert Telefonsex-Operateure im privaten Ambiente ihrer Wohnung, während die Protagonisten der Serie „A New Kind of Beauty“ durch plastische Chirurgie tiefgreifende und irreversible Veränderungen ihres Körpers zur Schau stellen. Für seine Serie „Maybe“ erarbeitete Toledano auf der Basis von DNA-Tests und Gesprächen mit Psychologen und Wahrsagern über mögliche Zukunftsperspektiven mittels eines Teams von Maskenbildnern aufwändige fotografische Szenarien und kurze Filmsequenzen, in denen er sich selbst in unterschiedlichste Lebensstadien und -situationen versetzt. In der ergänzenden Ausstellung aus der Sammlung Gundlach ist eine Auswahl an Selbstporträts und Porträts zu sehen, die die Toledano Schau ergänzen und bereichern.
Foto: ››Nikki‹‹, aus der Serie ››A New Kind Of Beauty‹‹, 2008-2010, © Phillip Toledano