Anlässlich des 70. Geburtstages von Wim Wenders präsentiert die Ausstellung seine Aufnahmen von einsamen, manchmal skurril wirkenden Orten und Landschaften, von „Schau-Plätzen“ mit eigenen Geschichten. Die 80 großformatigen Fotografien sind analog entstanden. Das Spektrum reicht von frühen Schwarzweiß-Fotografien über die monumentalen Landschaftspanoramen bis hin zu erst im letzten Jahr entstandenen Fotografien. Wenders begann mit Schwarzweiß-Fotografien, wechselte jedoch später zur Farbfotografie. Hier verband sich sein fotografisches Interesse mit der Leidenschaft für Malerei. Wim Wenders, der sich zunächst an der Kunstakademie Düsseldorf um ein Studium beworben hatte und schließlich 1967 an der gerade gegründeten Hochschule für Fernsehen und Film in München sein Studium begann, entdeckte die Bedeutung der Farbe für seine Arbeit: So begann er ein Bild erst wegen der Farben zu „sehen“ und den Bildausschnitt nach den Farben festzulegen. Über seine Arbeit sagte er einmal: „Was ich mit Macht werden wollte, war Maler. Und wenn mich Bilder wirklich beeindruckt und beeinflusst haben, dann waren das Vermeer und Rembrandt, holländische Landschaftsmaler, später Klee, Kandinsky und Beckmann, noch später Edward Hopper und andere. Als der Filmemacher, der ich dann auf Umwegen geworden bin, und schließlich auch als Fotograf verdanke ich der Geschichte der Malerei unendlich viel mehr als der Filmgeschichte und auch der Photogeschichte. Vielleicht will ich deswegen mit meinen Bildern etwas bewirken, was eigentlich in der Malerei seinen Anfang genommen hat.“
Foto: Joshua and John (behind), Odessa, Texas, 1983 © Wim Wenders