Andreas Feiningers fotografisches Werk.
Das Zeppelin Museum hat einen Großteil des Nachlasses von Andreas Feininger erworben und zeigt nun erstmals das komplette Andreas Feininger Archiv. Es umfasst 565 von Feininger autorisierte Abzüge, 261 davon handsigniert, mehrere seiner Kameras, Kodak Super-XX Filme, Filmschachteln und Patronen, mit denen er damals arbeitete sowie zahlreiche Kataloge, Magazine und Bücher. Andreas Feininger (1906-1999) gilt heute sowohl wegen seines künstlerischen Schaffens als auch wegen seiner theoretischen Schriften als einer der einflussreichsten Fotografen der 1940er bis 1980er Jahre. Wie sein Vater Lyonel Feininger interessierte sich Andreas Feininger für Raum, Licht und Struktur. Er analysierte florale Organismen und gebaute Konstruktionen, ließ sich von der Avantgarde-Fotografie der 1920er Jahre anregen und vom Bauhaus gleicher-maßen inspirieren wie vom Aufbau der Bach’schen Fugen. Berühmt wurde Feininger mit seinen großartigen Architekturaufnahmen von New York und Chicago, die mit einer selbst entwickelten Telekamera entstanden. Mit seiner 1940 selbst gebauten 4×5-Inch-Kamera konnte er seine Motive aus 20 Kilometern Entfernung gestochen scharf abbilden. Feininger baute aber auch Kameras, mit denen er seine Sujets wie unter einem Mikroskop fotografieren konnte. Feininger entwickelte seine Filme grundsätzlich selbst, in den 1960er Jahren übertrug er diese Arbeit jedoch einem Labor. Abzüge und Vergrößerungen machte er weiterhin selbst. Erst als er 1988 aufhörte zu fotografieren, ließ er sogenannte Exhibition Prints in einem Fachlabor herstellen. Bis 1999 veröffentlichte Feininger über 50 Bücher zur Fotografie.
Foto: „Zähne eines Sandhaies“ (1951) © AndreasFeiningerArchive.com, c/o Zeppelin Museum Friedrichshafen