Der Fokus der Ausstellung liegt auf Robert Polidoris umfangreicher Dokumentation der Umbau- und Restaurationsarbeiten im Schloss Versailles, die er über einen Zeitraum von 25 Jahren intensiv fotografisch begleitet hat. Die prunkvollen Räume, die aufwändigen Restaurierungsarbeiten am Schloss in den 80er-Jahren bis zu den präzisen Details, die Robert Polidori zu seinen Subjekten auserkoren hat, geben dem Betrachter einen Einblick in die Vergangenheit dieses geschichtsträchtigen Ortes. Den Werken von Robert Polidori wohnen eine anmutige Stille, eine präzise komponierte Ästhetik, eine farbenfrohe Komplexität und Kraft inne. Der Berührungspunkt zwischen Alt und Neu ist ein wiederkehrendes Motiv in Robert Polidoris Arbeiten. Subtil versteht er es, die Schnittstellen zwischen Alt und Neu aufzuspüren und dabei nach dem „emblematischen Moment“ eines Ortes zu suchen – die Einheit aus Vergangenheit und Gegenwart. Die von ihm fotografierten Räume, obwohl vollkommen menschenleer, erzählen mit ihrer einzigartigen Patina oder ihrem höfischen Glanz mannigfache Geschichten. Dabei ist Polidori ein Meister der räumlichen Ästhetik und Komposition. Seine Arbeiten sind komplexe Stillleben, die in ihrer Farbigkeit und einzigartigen Qualität eine Kulisse für die Fantasie des Betrachters bilden. In der friedvollen Stille sowie in der Detailgenauigkeit seiner Werke liegt eine außergewöhnliche Kraft. Neben nie zuvor gezeigten Arbeiten von Versailles zeigt die Einzelausstellung auch ausgewählte neue Arbeiten von Robert Polidori, die in Kuba und den USA entstanden sind.
Robert Polidori wurde 1951 im kanadischen Montreal geboren und lebt in New York und Paris. Umfangreiche Fotoreportagen in Zeitschriften wie The New Yorker, Architectural Digest, Geo oder Vanity Fair begründeten Polidoris internationalen Erfolg, der durch Preise wie den Deutschen Fotobuchpreis oder den Alfred-Eisenstaedt-Award offiziell gewürdigt wurde.
Foto: © Robert Polidori, L’Orangerie Chateau de Versailles, 1983