Als der Schriftsteller Heinrich Böll und der Fotograf Chargesheimer 1957 für ihr Buch „Im Ruhrgebiet“ die Region bereisten, befand sich das Ruhrgebiet auf dem Höhepunkt der industriellen Produktion. So beschreiben der Text von Heinrich Böll und vor allem die Fotografien von Chargesheimer das typische Ruhrgebiet der späten 1950er Jahre: einen industriellen Ballungsraum, der völlig von Kohle und Stahl geprägt ist. Der Band „Im Ruhrgebiet“ ist seit Jahren vergriffen und noch nie sind ausschließlich die Ruhrgebietsfotografien Chargesheimers ausgestellt worden. Vor allem aber sind noch nie jene Bilder gezeigt worden, die 1957 in Vorbereitung für den Bildband gemacht, seinerzeit aber nicht für das Buch ausgewählt wurden. Insgesamt liegen über 1.500 Negative im Rheinischen Bildarchiv, die in diesem Zusammenhang entstanden sind. Die Ausstellung zeigt über 150 dieser bisher unveröffentlichten und etwa 50 der im Bildband erschienenen Fotografien. Die über 200 ausgewählten Fotografien sind in der Ausstellung sechs Themen zugeordnet, die sich im zentralen Ausstellungsraum verteilen.
Foto: Chargesheimer, aus dem Projekt „Im Ruhrgebiet“, 1957/1958, Rheinisches Bildarchiv Köln