Asafe Ghalib, 32, ist ein brasilianischer Künstler, der seit 2013 in London lebt. Seine fotografischen Projekte entstehen in Zusammenarbeit mit der LGBTQIA+ Community.
„Man hat uns beigebracht, die Dinge zu fürchten, die uns möglicherweise befreien könnten. Ich kümmere mich nicht um die Erwartungen der Gesellschaft, ich kümmere mich nicht um Geschlechternormen, ich will einfach nur ich sein“, so Asafe Ghalib. Er will zeigen, dass queere Menschen in der Vergangenheit häufig falsch dargestellt wurden. „Ich möchte meine Stimme nutzen, damit kommende Generationen authentisch und frei leben und sich ausdrücken können. Das bleibende Vermächtnis der LGBTQIA+-Gemeinschaft besteht darin, dass wir nicht nur für uns selbst kämpfen, sondern für alle. Wir alle haben die Verantwortung, für unsere jungen Menschen ein Umfeld zu schaffen, indem sie sie selbst sein können und keine Angst vor Menschen haben müssen, die anders sind als sie. Anstatt Angst und Konfrontation zu schüren, können wir eine Führungsrolle übernehmen, indem wir zeigen, dass es in Ordnung ist, man selbst zu sein, dass wir alle einzigartig sind und das Recht haben, zu lieben, wen wir wollen und wie wir wollen.“
Für sein Projekt Queer Immigrants wurde Asafe Ghalib mit dem ersten Platz der Best-of-Best beim PROFIFOTO NEW TALENT AWARD 22/23 ausgezeichnet. Im Jahr 2021 war er bereits einer der Gewinner des British Journal of Photography-Wettbewerbs „Ones to Watch“, und vor kurzem wählte ihn das Redaktionsteam der Creative Review als einen der Fotografen aus, die in den letzten 12 Monaten einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Außerdem wurde Asafe Ghalib als einer der Gewinner des Wettbewerbs Annual Photography Awards 2021 ausgewählt.
Jury-Mitglied Julia Laatsch (Sprecherin Deutscher Fotorat und Beirätin Freelens): „Die autobiografische Arbeit hat mich ganz besonders emotional berührt, weil sie verdeutlicht, dass wir ganz unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft und sexueller Orientierung vor allem eins sind: Menschen. Und zwar mit all unseren Facetten. Mit all unserer Anmut, Sinnlichkeit, Zerbrechlichkeit und dem Schmerz auf der einen Seite – gleichzeitig aber auch mit all unserem Stolz, unserem Mut, unserer Stärke und unserem Recht auf Freiheit auf der anderen Seite. Die klassische und abwechslungsreiche monochrome Porträtserie fügt sich in ihrer Gestaltung nahtlos in die einer Reihe bekannter Fotografenpersönlichkeiten wie Robert Mapplethorpe oder Richard Avedon ein und gibt einem gesellschaftspolitisch weltweit relevanten Thema auf eindrückliche Art und Weise ein Gesicht.“
New Talent Award
Zweimal jährlich bietet der von Canon und ProfiFoto in Kooperation mit der Bildagentur Laif, Whitewall und PHOTOPIA Hamburg ausgeschriebene New Talent Award Fotografinnen und Fotografen die Chance, bei der Umsetzung ihrer „Bilder im Kopf“ Unterstützung zu finden. Das aus dem >Canon Profifoto Förderpreis< weiterentwickelte Konzept öffnet den Wettbewerb für die zahlreichen Quereinsteiger in die professionelle Fotografie. Teilnehmen können alle, die professionell in der Fotografie oder artverwandten Berufsgruppen tätig sind, gleich welchen Alters und egal ob haupt- oder nebenberuflich. Die mit 3.000 Euro jährlich dotierte Auszeichnung wird alle sechs Monate von einer renommierten Jury an fünf Bewerber vergeben, deren fotografische Handschrift überzeugt und die mit ihren Konzepten neugierig machen auf mehr. Unter den insgesamt zehn Siegerarbeiten der jährlich zwei Wettbewerbs-Abschnitte ermittelt die Jury die drei besten Arbeiten. Diese erhalten Geldpreise in Höhe von insgesamt 3.000 Euro (1. Platz 1.500, 2. Platz 1.000, 3. Platz 500 Euro). Neu ist Runde 23/2, der Call-for-entries erfolgt im Frühjahr.
Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen: https://www.profifoto.de/new-talent-award/