Die polnische Fotografin Natalia Kepesz lebt und arbeitet in Berlin. Mit ihrem Fotoessay „Niewybuch“ gibt sie einen Einblick in die Welt der Militärcamps, ein Phänomen, das in Polen in den letzten Jahren einen massiven Zulauf erfahren hat.
Neben der Vermittlung militärischer Grundlagen werden Kinder und Jugendliche spielerisch zu Gehorsam, Furchtlosigkeit und Patriotismus indoktriniert. Zwischen Kunstblut, Drill und rückhaltlosem Waffengebrauch wirft das Werk die Frage nach den emotionalen Auswirkungen der militärischen Erziehung auf und thematisiert die Spannung zwischen kindlicher Abenteuersuche und den Exzessen des polnischen Militärkults.
Nach ihrem Abschluss in Kulturwissenschaften und Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin studierte Natalia Kepesz Fotografie an der Ostkreuzschule Berlin. Sie nutzt die Fotografie als Mittel des Selbstausdrucks, um sich mit verborgenen Eigenschaften ihres Charakters zu identifizieren, ihre Realität besser zu verstehen und ihre Interpretation der Welt um sie herum auszudrücken. Indem sie fotografiert, verarbeitet sie ihre eigenen Kindheitserinnerungen. Das Erwachsenwerden war immer von dem Drang begleitet, etwas anderes zu entdecken.
Für „Niewybuch“ wurde sie unter anderem beim diesjährigen World Press Photo Wettbewerb in der Kategorie „Portraits, Stories“ mit dem dritten Platz ausgezeichnet und gehört zu den Gewinnern des ProfiFoto New Talent Awards 21/2.
New Talent Award
Zweimal jährlich bietet der von Canon und ProfiFoto in Kooperation mit der Bildagentur Laif und Whitewall ausgeschriebene New Talent Award Fotografinnen und Fotografen die Chance, bei der Umsetzung ihrer „Bilder im Kopf“ Unterstützung zu finden. Das aus dem >Canon Profifoto Förderpreis< weiterentwickelte Konzept öffnet den Wettbewerb für die zahlreichen Quereinsteiger in die professionelle Fotografie. Teilnehmen können alle, die professionell in der Fotografie oder artverwandten Berufsgruppen tätig sind, gleich welchen Alters und egal ob haupt- oder nebenberuflich. Die mit 3.000 Euro jährlich dotierte Auszeichnung wird alle sechs Monate von einer renommierten Jury an fünf Bewerber vergeben, deren fotografische Handschrift überzeugt und die mit ihren Konzepten neugierig machen auf mehr. Unter den insgesamt zehn Siegerarbeiten der jährlich zwei Wettbewerbs-Abschnitte ermittelt die Jury die drei besten Arbeiten. Diese erhalten Geldpreise in Höhe von insgesamt 3.000 Euro (1. Platz 1.500, 2. Platz 1.000, 3. Platz 500 Euro). Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen: