In seiner mit dem New Talent Award ausgezeichneten Fotoserie „Zur Lage der Region“ versammelt Marvin Systermans Ansichten von Orten der Lausitzer Region, in denen der mit dem Kohleausstieg einhergehende Strukturwandel spürbar ist.
Marvin Systermans: „Die Tage des Braunkohlebergbaus in Deutschland sind gezählt. Die im Tagebau bewegte Erde hat nicht nur neue Landschaften hervorgebracht; mit dem Ende der Braunkohleförderung sucht die Lausitz auch nach einer neuen Identität. Dieser Prozess findet im urbanen Raum der Städte, den renaturierten Seenlandschaften und der Umgebung des noch aktiven Tagebaus auf unterschiedliche Weise statt. Tradierte und junge Strukturen koexistieren, altes verfällt und etwas Neues entsteht“, so der Fotograf.
Seine Arbeit setzt sich einerseits mit Problemen und Konfliktthemen wie den Umweltfolgen des Tagebaus und dem Leerstand in den Städten auseinander, und reflektiert gleichzeitig stereotype Darstellungen der Region. Sie beschreibt den schrittweisen Aufbruch der Region aus der Ära der Braunkohleindustrie, sowie die Entstehung Europas größter Seenlandschaft. Die Serie „Zur Lage der Region“ setzt sich, jenseits von eindimensionalen negativen Darstellungen, bewusst sachlich mit der aktuellen Situation der Lausitz auseinander.
