Der >Canon Profifoto Förderpreis< erfuhr zum zehnjährigen Jubiläum eine konzeptionelle Weiterentwicklung zum neuen New Talent Award. Unter den insgesamt zehn Siegerarbeiten der letzten zwei Wettbewerbs-Abschnitte ermittelte die Jury neben den fünf Gewinnern des New Talent Awards 17/1 die drei besten Arbeiten. Als Best-of-Best wurde der Fotograf Gregor Beltzig für seine Serie „Reisen auf den Wegen der Seide” ausgezeichnet. Der Fotograf beschreibt darin seine Suche nach den Spuren der alten Seidenstraße.
Gregor Beltzig, der an der Königlichen Academie der Künste Den Haag ausgebildet wurde, bereist die uralte Route in verschiedenen Etappen bis nach China. Diese fotografische Spurensuche soll in einem Buchprojekt münden. „Mit ,Spuren‘ meine ich dabei nicht physisch fassbare Objekte“, so Gregor Beltzig, „sondern vielmehr die Suche nach dem Gefühl, das mit der Seidenstraße einhergeht.“
Diese ist schon vor Jahrhunderten verschwunden. Beltzig: „Heute bewältigt man die Strecke, für die die Karawanen früher Monate gebraucht haben, per Flieger in einigen Stunden. Wer es dennoch wagt, so wie ich diese Reise per Anhalter mit kleinen Bussen, Bahnen und in Privatfahrzeugen von Dorf zu Dorf zurückzulegen, wird auch in der heutigen Zeit Monate für diese Reise brauchen. Dafür wird er jedoch eine Welt entdecken, die jener der Handelsreisenden in den Karawanen viel ähnlicher ist, als man im ersten Moment denken mag.“
Was den Mythos der Seidenstraße ausmacht, ist für Beltzig das Reisen in eine Welt, die uns fremd ist: „Sind wir einmal über unseren Tellerrand hinaus getreten, müssen wir erkennen, dass unsere Vorstellungen, wie die Dinge sind, unsere Werte und Gewissheiten, nur für uns gelten. Wir müssen entdecken, dass hier – hinter dem Tellerrand dessen was uns vertraut war – andere Regeln gelten“, so der Fotograf, den der Hunger nach dem Unbekannten gepackt hat, das hinter dem Horizont liegt.
Seine Serie beschreibt aber auch die Einsamkeit und Verlorenheit, die man als Alleinreisender oft spürt. „Und sie erzählt von der Unmöglichkeit, alles zu sehen und zu verstehen, was sich einem auf diesem Weg bietet“, so Beltzig.
Die Farbbilder der Serie wurden digital aufgenommen, dann jedoch durch das Atelier Fresson in Frankreich analog abgezogen. Es handelt sich um Carbon-Pigment-Drucke, einem Edeldruckverfahren, das im Jahr 1873 entwickelt wurde. Im Jahr 1952 hat der Franzose Pierre Fresson dieses Monochrome Druckverfahren zu einem Verfahren, das den farbigen Direktdruck ermöglicht hat, weiterentwickelt. Seine genaue Technik ist bis heute ein Familiengeheimnis und die Familie Fresson ist damit die einzige der Welt, die derartige Bilder herstellen kann.
Dieses Portfolio ist in ProfiFoto 5/17 erschienen.
CPFP wird
New Talent Award
Der international renommierte >Canon ProfiFoto Förderpreis<, der vor elf Jahren ins Leben gerufen wurde, erfuhr zum Jubiläum eine konzeptionelle Weiterentwicklung und ist zum neuen >New Talent Award< geworden.
Zweimal jährlich bietet der von Canon und ProfiFoto in Kooperation mit der Bildagentur Laif und Whitewall ausgeschriebene Wettbewerb Fotografinnen und Fotografen die Chance, bei der Umsetzung ihrer „Bilder im Kopf“ Unterstützung zu finden.
Das nun zum >New Talent Award< weiterentwickelte Konzept öffnet den Wettbewerb jetzt für die zahlreichen Quereinsteiger in die professionelle Fotografie und verzichtet ab sofort auf die bisher geltenden Beschränkungen. Teilnehmen können jetzt alle, die professionell in der Fotografie oder artverwandten Berufsgruppen tätig sind, gleich welchen Alters und egal ob haupt- oder nebenberuflich.
Die mit 3.500 Euro jährlich dotierte Auszeichnung wird alle sechs Monate von einer renommierten Jury an fünf Bewerber vergeben, deren fotografische Handschrift überzeugt und die mit ihren Konzepten neugierig machen auf mehr. Unter den insgesamt zehn Siegerarbeiten der jährlich zwei Wettbewerbs-Abschnitte ermittelt die Jury die drei besten Arbeiten. Diese erhalten Geldpreise in Höhe von insgesamt 3.500 Euro (1. Platz 2.000,
2. Platz 1.000, 3. Platz 500 Euro).
Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen