Raisa Galofre, Absolventin der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, ist für ihr Projekt „Aus Hand und Stein“ mit dem >Canon Profifoto Förderpreis< ausgezeichnet worden.
In diesem Projekt geht es um eine symbolische, metaphorische und subjektive Verarbeitung der Nachkriegszeit in Deutschland, im Besonderen der Zeit des Wiederaufbaus. Raisa Galofres fotografischer Ansatz basiert darauf, einen subjektiven Blick für dieses Thema zu entwickeln, der eine enge Beziehung zwischen Mensch, Objekt und Material fokussiert. Die daraus entstandenen Skulpturen und Inszenierungen reflektieren sowohl ihre Herkunft und die Kultur der Nordküste Kolumbiens, als auch den Versuch einer Auseinandersetzung mit einer prägenden Zeit des Landes, in dem die Künstlerin derzeit lebt.
Raisa Galofre: „1945 erstreckt sich eine trostlose Landschaft über Deutschland. Die Städte liegen in Trümmern und es wachsen Berge aus Stein, Beton, Sand und Holz. Die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Brot, ist so gering, dass es fast so wertvoll ist wie Gold. Männer, Frauen und Kinder, die zwischen den Trümmer leben, laufen herum und arbeiten unermüdlich, um sich ein neues Leben zu schaffen. Aber sie haben sich so an ihr neues Umfeld gewöhnt, dass die Farben, die Formen und die Texturen der Materialien, die sie umgeben, ihren Körper prägen und ihnen eine neue Form geben. Aus Händen und Steinen wird ein neues Leben geschaffen“, so die Fotografin.Für die Gestaltung der Skulpturen und Inszenierungen nutzt Raisa Galofre auf der einen Seite Archivfotos dieser Zeit, die sie aus Büchern und im Internet gesammelt hat. Auf der anderen Seite hat sie sich von Arbeiten des deutschen Bildhauers Waldemar Grzimek inspirieren lassen, die in der Nachkriegszeit entstanden sind.
Raisa Galofre: „Aus den Archivfotos habe ich Elemente ausgewählt und markiert, die mir als Vorlage für Entwürfe und die folgenden Konstruktionen der Skulpturen dienten. Sie waren für mich Material und Objekt zugleich.“
Die ausgewählten Gegenstände verarbeitete sie zu Skulpturen, die lediglich für den Akt des Fotografierens gebaut wurden. Das Projekt ist eine freie Arbeit, die Raisa Galofre als Absolventin der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle für die 100. Jubiläumsfeier der Hochschule erstellt hat. Es wurde im Rahmen des Projektes „10mal10burg100“ gemacht. Mit Unterstützung des CPFP konnte sie die Serie erweitern.
Junge Fotografinnen und Fotografen können mit Unterstützung des >Canon Profifoto Förderpreises< ihre „Bilder im Kopf“ Wirklichkeit werden lassen.
Gesucht wird nicht nach fertigen Arbeiten zu einem vorgegebenen Thema, sondern nach Bild-ideen, die neugierig machen auf mehr. Gleichzeitig entsteht auf der Online-Plattform des Wettbewerbs ein einmaliger Showcase für professionelle, junge Fotografie, der Einblick in die Sichtweise einer ganzen Generation kreativer Nachwuchsfotografen gibt. Weitere Kooperationspartner des Wettbewerbs sind die renommierte Bildagentur Laif und das Fotofachlabor WhiteWall.
Weitergehende Informationen, Teilnahmebedingungen und Registrierung unter www.canon-profifoto-foerderpreis.de.
Dieser Beitrag ist erschienen in ProfiFoto Ausgabe 12/2015.
