Seit dem Start des Nikon Z-Systems wuchs das Objektiv Line-up auf aktuell über 30 Z-NIKKORE und zwei Telekonverter, darunter auch „lange Tüten“ bis zu 800 mm Brennweite.
Für welches Tele Z-NIKKOR man sich entscheidet, hängt von verschiedenen Faktoren ab, denn jedes einzelne Objektiv hat seine eigenen Vorzüge.
NIKKOR Z 100-400 mm
So ist das Vierfach-Zoom NIKKOR Z 100-400 mm 1:4,5-5,6 VR S mit einem Preis von 2.850 Euro ein Objektiv, das sich unter anderem für Wildlife-, Natur-, Landschafts- und Sportfotografie empfiehlt. Die Schärfe ist im gesamten Bildfeld hervorragend. Mit einer Länge von nur rund 22 cm und einem Gewicht von unter 1,5 kg hat das 100-400 Telezoom in den meisten Fototaschen Platz oder kann auch gut mal an der Kamera bleiben.
Ist das Motiv weiter als drei Meter entfernt, kann der Fokusbereich entsprechend limitiert werden – so wird die Scharfstellung noch schneller, weil der Nahbereich ausgespart wird. Mit einem maximalen Abbildungsmaßstab von 1:2,6 kommen andererseits auch kleine Motive bei einer Entfernung unterhalb dieser Distanz groß raus.
Das 100-400 mm Z-NIKKOR besteht aus 25 Linsen in 20 Gruppen inklusive sechs ED-Glas-Linsen, zwei Super-ED-Glas-Linsen mit Nanokristall- und ARNEO-Vergütung. Als Outdoor-Objektiv hat die Frontlinse eine Fluorvergütung. Nikons ED-und Super-ED-Glassorten minimieren die chromatische Aberration von der Bildmitte bis zum Bildrand – selbst bei Aufnahmen mit Offenblende oder aus geringer Entfernung. Dank Multifocusing System arbeitet der Autofokus sehr schnell, präzise und leise. Nebst dem Einstellring bietet das 100-400 mm gleich zwei definierbare Funktionstasten sowie ein OLED-Display zur Anzeige von Blendenwert oder Schärfentiefenbereich.
Das Objektiv verfügt außerdem über einen äußerst effektiven, integrierten Bildstabilisator, der bis zu 5,5 Lichtwertstufen kompensieren kann. Bei Mitzieher-Aufnahmen, zum Beispiel im Sport oder bei actionreichen Tierfotos, lässt sich der VR von „Normal“ auf „Sport“ umschalten. So werden nur Bewegungen in einer Achse stabilisiert.
NIKKOR Z 400 mm
Alternativ zum NIKKOR Z 100-400 mm zeichnet sich das NIKKOR Z 400 mm 1:4,5 VR S für rund 3.000 Euro als handliches und robustes Supertele durch sein mit ca. 1.245 g geringeres Gewicht aus.
Auch hier sorgt Nikons in das Objektiv integrierter optischer Bildstabilisator für längere Belichtungszeiten aus der Hand, in Verbindung mit der Z 9 sogar bis zu sechs Stufen. Nikons Nanokristallvergütung reduziert Geisterbilder und Streulicht erheblich. Super ED-, ED- und SR-Glassorten kontrollieren Farbfehler von der Bildmitte bis zum Bildrand.
Durch die Linsenkonstruktion liegt der Schwerpunkt des Objektivs näher am Kameragehäuse, was das Nachführen, Schwenken und Stoppen erleichtert. Die Bedienelemente wie die L-Funktionstaste und der lautlose Einstellring sind vollständig anpassbar. Mit der Speichertaste lassen sich Entfernungseinstellungen speichern. Durch die Wetterabdichtung werden sowohl das Objektiv als auch der Übergang zur Kamera geschützt. Nikons Fluorvergütung schützt auch hier die Frontlinse und erleichtert die Reinigung.
NIKKOR Z 800 mm
Noch mehr Brennweite liefert das handliche, leichte und ausgewogen ausbalancierte NIKKOR Z 800 mm 1:6,3 VR S, das rund 2,3 kg leichter und 16 Prozent kürzer ist als das Pendant mit F-Bajonett.
Das Auflösungsvermögen dieses Objektivs der S-Serie liefert eine hohe Bildqualität. Ein optischer Bildstabilisator im Objektiv ermöglicht trotz der relativ geringen Lichtstärke verwacklungsfreie Aufnahmen, bei Verwendung mit der Z 9 dank Synchro-VR sogar mit bis zu 5,5 Stufen längeren Belichtungszeiten.
Zum optischen Aufbau gehört eine speziell geformte und positionierte Phasen-Fresnel-Linse (PF), die für hohe Schärfe sorgt. ED- und SR-Glassorten minimieren auch bei diesem Nikkor Farbfehler von der Bildmitte bis zum Bildrand.
Trotz der extremen Brennweite ist der Autofokus schnell, präzise und leise. Die Motivverfolgung ist gleichmäßig, ob bei schnellen Rennwagen oder Wildtieren in der Ferne.
Der L-Funktionstaste und dem Einstellring können Funktionen zugewiesen werden. Mit der Speichertaste lassen sich Entfernungseinstellungen speichern. Die Abdichtung aller beweglichen Teile hält Staub und Feuchtigkeit fern. Eine Gummidichtung am Bajonett schützt sowohl das Objektiv als auch die Kamera. Filter lassen sich über ein Einschubfach einsetzen. Die mitgelieferte Gegenlichtblende HB-104 verfügt über eine verschiebbare Entriegelung, sodass sie mit einer Hand abgenommen werden kann.
Z-Telekonverter
Wer noch mehr Brennweite braucht, kann diese mit den Z-Telekonvertern TC-1,4x und TC-2,0x um das 1,4- oder sogar das Zweifache vervielfachen. Bei Verwendung mit dem Z 800 mm 1:6,3 VR S resultieren so Brennweiten von 1.120 mm oder 1.600 mm, das NIKKOR Z 400 mm 1:4,5 VR S bringt es dann auf 560 mm oder 800 mm.
Bei der Verwendung der beiden Telekonverter bleibt die Naheinstellgrenze der Objektive unverändert. Auch sie sind gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet und zudem mit Nikons Fluorvergütung versehen. Beide Telekonverter bestehen aus eloxiertem Aluminium und wirken in Verbindung mit den Kameras und Objektiven wie aus einem Guss.
NIKKOR Z 24-200 mm: Flexibles Zoom
Das flexible NIKKOR Z 24-200 mm 1:4-6,3 VR für unter 1.000 Euro ist kein reines Tele-Objektiv, denn es deckt ein Spektrum vom 24mm Weitwinkel bis hin zum 200 mm Telebereich ab. Mit 8,3 bietet es den aktuell größten Zoomfaktor im Z-NIKKOR-Line-up.
Die Konstruktion eines Objektivs mit so großem Zoomfaktor ist äußerst anspruchsvoll, sofern die Bildqualität nicht leiden soll und das Objektiv nicht vier Kilogramm schwer und dreißig Zentimeter lang sein darf. Das Z 24-200 mm wiegt nur 570 g und passt dank seiner kompakten Bauweise problemlos in jede Kameratasche.
Die Zoomarretierung sichert das Objektiv beim Transport, während es vollständig eingezogen ist. Die Naheinstellgrenze liegt bei 0,5 m bei 24 mm beziehungsweise 0,7 m bei 200 mm Brennweite.
Der Autofokus arbeitet nahezu geräuschlos. Das „Focus Breathing“ wurde ebenso reduziert wie die Fokusverschiebung beim Zoomen. Asphärisches ED-Glas und Linsen mit asphärischem Schliff minimieren Verzeichnungen über den gesamten Zoombereich. Anders als die meisten Weitwinkel- und Standardzooms bieten die Z-NIKKOR Teleobjektive einen eigenen Bildstabilisator. Der im 24-200 mm 1:4-6,3 ermöglicht Aufnahmen mit um bis zu 4,5 Lichtwertstufen längeren Belichtungszeiten.
Asphärische Linsen, inklusive einer aus ED-Glas, tragen zu einer effektiven Minimierung der Verzeichnung über den gesamten Zoombereich bei. Das große Z-Bajonett erlaubt die Verwendung größerer Linsen im hinteren Objektivteil. Eine positive Nebenwirkung ist eine hervorragende Balance, weil das Objektiv beim Zoomen nicht viel Gewicht nach vorne schieben muss.
Obwohl kein S-Objektiv, ist auch das Z 24-200 mm aufwendig gegen das Eindringen von Staub und Feuchtigkeit abgedichtet.
Foto ganz oben: NIKKOR Z 400 mm 1:4,5 VR S, © Janus Ree