Das neue FUJINON XF50mmF1.0 R WR ist das weltweit erste Autofokus-Objektiv mit Lichtstärke F1.0 für spiegellose Systemkameras. Das ultra-lichtstarke Tele-Objektiv mit einer Porträtbrennweite von 76 mm (äquivalent zu KB) erzielt einen wunderschönen Bokeh-Effekt mit samtweicher Hintergrundunschärfe.
Trotz des großen Durchmessers ist das wetterfeste Objektiv leicht und kompakt und mit rund 1.560 Euro vergleichsweise preisgünstig.
Das XF50mmF1.0 R WR ist das fünfunddreißigste Objektiv der X Serie und das lichtstärkste Objektiv, das FUJIFILM jemals gebaut hat. Der Autofokus stellt auch bei Offenblende F1.0 präzise und extrem schnell auf das Motiv scharf. Die Gesichts- und Augenerkennung der Kameras der X Serie sorgt dabei trotz des geringen Schärfentiefebereichs für eine punktgenaue automatische Fokussierung. Der Fokusring zum manuellen Scharfstellen lässt sich um 120 Grad drehen, was sowohl eine präzise Kontrolle der Fokussierung als auch eine Verlagerung der Fokusebene zwischen nah und unendlich erlaubt.
Minimale Schärfentiefe
Der optische Aufbau des XF50mmF1.0 R WR umfasst zwölf Elemente in neun Gruppen, darunter eine asphärische Linse und zwei ED-Elemente zur Korrektur von sphärischen Aberrationen.
Bei vollständig beziehungsweise nahezu vollständig geöffneter Blende ist der Schärfentiefebereich außergewöhnlich gering. Diese Eigenschaft ist ideal für Porträts, die beinahe dreidimensional wirken. Die kreisrunde Blendenöffnung sorgt dabei für einen ausgeprägten, harmonischen Bokeh-Effekt, der den Aufnahmen einen professionellen Look verleiht. Das XF50mmF1.0 R WR eignet sich jedoch nicht nur für Porträts. Auch Street- und Lifestyle-Fotografen können mit dem Objektiv unruhige Hintergründe weichzeichnen, um eine beispiellose Freistellung des Hauptmotivs zu erreichen.
Die hohe Lichtstärke des XF50mmF1.0 R WR eröffnet zusätzliche Optionen bei wenig Licht. In der Dunkelheit oder in schwach ausgeleuchteten Umgebungen fängt das Objektiv mehr Restlicht ein als jedes andere XF Objektiv.
Dies hat in der Praxis konkrete Vorteile: So kann eine kurze Verschlusszeit gewählt werden, um Motivbewegungen einzufrieren und Bewegungsunschärfe zu vermeiden, oder aber die ISO-Empfindlichkeit wird niedrig gehalten, um mehr Details im Bild festzuhalten. Alternativ dazu bietet die Kombination von höheren ISO-Werten mit Blende F1.0 maximale Flexibilität und eröffnet neue Möglichkeiten bei extrem wenig Restlicht, beispielsweise in der Astrofotografie.
AF bis -7 EV
Als einziges XF Objektiv lässt das 50mmF1.0 so viel Licht auf den Sensor, dass der Autofokus selbst bei Dunkelheit bis Lichtwert -7 EV funktioniert. Mit Lichtstärke F1.4 ist dies nur bis Lichtwert -6 EV möglich.
In Verbindung mit den zusätzlichen Vorteilen durch den sensorbasierten Phasen-AF, die Gesichts- und Augenerkennung ist auch bei voller Blendenöffnung eine exakte automatische Scharfstellung garantiert. Beim manuellen Fokussieren, etwa mithilfe der Fokus-Peaking-Funktion oder eines anderen Fokusassistenten, kommen die Vorzüge des Fokusrings des Objektivs zum Tragen, der mit achtmal höherer Präzision als bei anderen XF Objektiven läuft.
Das XF50mmF1.0 R WR ist zudem so konstruiert, dass effektive Fokusverschiebungen (Focus Shift), die bei lichtstarken Objektiven beim Abblenden häufig vorkommen, minimiert werden.
Trotz seiner hohen Lichtstärke ist das XF50mmF1.0 mit einer Länge von 103,5 mm und einem Gewicht von 845 g relativ kompakt. Kombiniert mit einer wetterfesten Kamera der X Serie kann es auch bei schlechter Witterung oder bei widrigen Bedingungen eingesetzt werden. Dichtungen an elf kritischen Punkten sorgen für einen Spritzwasser- und Staubschutz und ermöglichen einen Einsatz des Objektivs auch bei kalten Temperaturen bis minus 10 Grad Celsius.
Fazit
Während das Leica Noctilux-M 50mm f0.95 ASPH. und das NIKON Z Noct – 58 mm f./0.95 beide um die 9.000 Euro kosten, liegt der Preis des XF50mmF1.0 näher an denen der Voigtländer Nokton Objektive oder von Exoten wie dem TTArtisan 50mm 0.95 oder dem Zhongyi Mitakon Speedmaster 35mm f/0.95 Mark II. All jenen gemeinsam ist, dass sie keinen Autofokus bieten, was gerade angesichts der bei Offenblende extrem kleinen Schärfentiefe als echter Nachteil erscheint. Während Nikon betont, dass eine AF-Version des Noct aufgrund der vergleichsweise großen und schweren Fokusgruppe noch wesentlich größer wäre, hat Fujifilm in dieser Beziehung eine Lösung gefunden, die gleichzeitig vergleichsweise kompakt und preiswert ist.