Bereits 1989 stellte Canon seinen Systemkameras das sogenannte Trinity Objektiv-Paket zur Seite. Bestehend aus einen Weitwinkel-, einem Standard- sowie einem gemäßigten Telezoom sollte der gängigste Brennweitenbereich durch dieses Trio abgedeckt werden. Nun wird auch dem noch recht jungen EOS R System diese Dreifaltigkeit zuteil. Den Anfang machen das RF 15-35mm F2.8L IS USM und das RF 24-70mm F2.8L IS. Zum Jahresende wird das RF 70-200mm F2.8L IS USM folgen.
Sowohl das RF 15-35mm F2.8L IS USM als auch das RF 24-70mm F2.8L IS USM basieren auf dem RF Bajonett und bieten neue Möglichkeiten der optischen Konstruktion und in der Objektivproduktion. Beide Objektive haben eine konstante Lichtstärke von 1:2,8 und bieten somit gute Low-Light-Eigenschaften für Aufnahmen bei der Dämmerung oder in Innenräumen sowie eine präzise Steuerung der Schärfentiefe.
Das RF 24-70mm F2.8L IS USM integriert drei UD-Linsen (Ultra Low Dispersion) und drei asphärischen Glaslinsen, während das RF 15-35mm F2.8L IS USM zwei UD-Linsen und drei asphärische Glaslinsen aufweist. Ein ASC (Air Sphere Coating) sowie ein zusätzliches SWC (Sub Wavelenght structure Coating) beim RF 15-35mm verhindern, dass Linsenreflexionen und Streulicht die Bildqualität beeinträchtigen. Der Aufbau beider Objektive korrigiert zudem Aberration, Verzerrung und Astigmatismus und ermöglicht über den gesamten Zoombereich kontrastreiche Aufnahmen mit hoher Schärfe von der Bildmitte bis zum Rand.
Stabil
Die Objektive sind die ersten Weitwinkelobjektive der L Serie mit dem 5-Stufen-Bildstabilisator, der auf einer von Canon entwickelten Technologie basiert, die bereits in der EF Objektivreihe seine Stärken beweist. Dual Sensing IS und Combination IS verbessern zudem die Erkennung von Verwacklungen. Darüber hinaus wurde erstmals die Canon Nano USM Technologie in Zoomobjektive integriert.
Diese ursprünglich mit dem EF-S 18-135mm f/3.5-5.6 IS USM eingeführte Nano USM Technologie verwendet ein Antriebssystem, das eine Hochgeschwindigkeitsfokussierung für die Fotografie sowie eine kontinuierliche, gleichmäßige und nahezu geräuschlose Fokussierung während der Videoaufzeichnung ermöglicht. Zudem beeinträchtigen keine störenden Fokussiergeräusche die Tonqualität. Wie schon beim RF 24-105mm F4L IS USM, bietet auch das RF 24-70mm F2.8L IS USM eine Unterdrückung des Focus-Breathing-Effekts, durch den sich ansonsten der Blickwinkel beim Fokussieren leicht verändert.
L Serien Ausstattung
Wie alle RF Objektive verfügen auch die beiden neuen Modelle neben dem Fokusring zur jederzeitigen manuellen Anpassung der Fokuseinstellung über einen zusätzlichen Objektiv-Steuerring, der mit den Funktionen Belichtungszeit, Blende, ISO-Einstellung oder Belichtungskorrektur belegt werden kann. Sie bieten außerdem einen Staub- und Spritzwasserschutz und verfügen über eine Fluorbeschichtung von Front- und Hinterlinse, die schmutz-, wasser- und staubabweisend wirkt.
Das RF 15-35mm F2.8L IS USM und das RF 24-70mm F2.8L IS sind ab September jeweils zum Preis von 2.499 erhältlich.
Firmware Update
Als Ergänzung zur Einführung der neuen Objektive veröffentlicht Canon ein Firmware-Update für die spiegellosen Vollformatkameras EOS R und EOS RP, durch das die Leistung des AF mit Augenerkennung noch weiter verbessert wird. Das Update ermöglicht es den Kameras, die Augen von Personen in noch größerer Entfernung im Vergleich zur vorherigen Firmware zu erkennen und zu fokussieren. War bisher ein Motiv-Anteil von 13-15 % des Bildes für den Augen-AF notwendig, so sind es mit der neuen Firmware nur noch 3 %. Zudem werden Augen schneller erfasst und die Schärfe noch präziser nachgeführt. Darüber hinaus wurden die Indikatoren für den AF mit Augenerkennung vereinfacht und die Aktualisierungsrate der Indikatoren sowohl bei der EOS R als auch bei der EOS RP verbessert. Das Update steht ca. Ende September zum Download bereit.