Von 0 auf 100 in gut drei Sekunden: Die neue Leica SL3-S mit 24 Megapixel Sensor und neuem Autofokus ist mit bis zu 30 Bildern in der Sekunde die schnellste Vollformat-Systemkamera, die Leica bislang gebaut hat.
Das Jahr 2025 steht für Leica ganz im Zeichen des 100-jährigen Jubiläums der Leica I, die 1925 auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt wurde. Sie war sie die erste in Serie gefertigte Leica Kleinbildkamera. Für das Jubiläumsjahr verspricht Leica neben vielen kulturellen Höhepunkten vor allem auch spannende Produktneuheiten.
Den Auftakt macht das jüngste, erst 2015 eingeführte, spiegellose SL-Vollformat-System, das auf dem L-Mount Bajonett-Standard basiert und Fotografie- und Videografie-Features kombiniert. Dank ihm kann Leica auch in der Welt der professionellen Produktion von audiovisuellen Inhalten mitspielen.
Das aktuelle Topmodell der SL-Systemkameras ist die im März 2024 vorgestellte Leica SL3. Die neue S-Version bietet zum Preis von 5.190 Euro zahlreiche neue Funktionen, die einen professionellen Workflow bei der Produktion von Videocontent unterstützen. Dabei ist sie kaum teurer als das größere und langsamere Vorgängermodell SL2-S.
Hybrid Autofokus-System
Der neue BSI-CMOS-Vollformatsensor der SL3-S bietet im Vergleich zur SL2-S unverändert eine native Auflösung von 24 Megapixeln. Ein integrierter Multishot-Modus ermöglicht in der neuen Kamera jedoch auch Aufnahmen mit 48 und 96 MP, und das sogar aus der Hand. Der Sensor bietet in Kombination mit dem Maestro-IV-Prozessor außerdem einen höheren Dynamikumfang und einen erweiterten ISO-Bereich von 50 bis 200.000.
Deutlich verbessert zeigt sich das neue PDAF-Autofokussystem der SL3-S, das drei Fokus-Technologien kombiniert: Phasendetektion (PDAF), Tiefenkarte (Object Detection AF) und Kontrasterkennung (Contrast Detection AF), und das sogar bei Serienaufnahmen mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde.
Das solide Ganzmetallgehäuse der neuen S mit IP54 Zertifizierung ermöglicht ihren Einsatz in allen Aufnahmesituationen. Dabei ist die SL3-S spürbar leichter und kompakter als ihre Vorgänger und liegt besser in der Hand.
Ihr EyeRes-Sucher ist mit einem optischen System aus Glaslinsen ausgestattetet und zeigt das Motiv mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde und einer Auflösung von 5,76 Millionen Bildpunkten an. Ebenfalls neu in der SL3-S ist der neigbare 3,2-Zoll-Highres-Touchscreen mit Kippmechanismus, der die Aufnahme von Fotos und Videos aus unterschiedlichen Perspektiven einfacher macht.
Content Credentials
Die SL3-S ist darüber hinaus die erste SL, die mit Content Credentials Technologie gemäß der Content Authenticity Initiative (CAI) für Fotos ausgestattet ist. Jedes Bild wird auf Wunsch mit manipulationssicheren Metadaten wie Kameramodell, Urheberinformationen, Erstellungs- und Bearbeitungsdaten signiert. Um mit nachweislich authentischen Bildinhalten zu überzeugen und eventuelle Bearbeitungen transparent zu machen, können die Content Credentials mit frei verfügbaren Verifizierungstools (z.B. verify.contentauthenticity.org) überprüft werden. Allerdings funktioniert das mit der SL3-S nur im Einzelbildmodus, weil laut Leica der eigens dafür verbaute CAI-Chip im Serienbildmodus die anfallende Datenmenge nicht bewältigen kann. Die deutlich höher auflösende Leica M11-P schafft das immerhin bei bis zu fünf Bildern in der Sekunde.
6K Open Gate Recording
Videos zeichnet die SL3-S in einer Auflösung von bis zu 6K auf und bietet mit 3:2 Open Gate Recording Flexibilität bei der Erstellung von Videoinhalten für die unterschiedlichsten Kanäle. Hochformat Videos können so zum Beispiel in 4K aufgezeichnet und Bildausschnitte in aufgezeichnetem Material auch nachträglich bestimmt werden. HDMI-RAW in 5,9K mit 30fps zeichnet die SL3-S allerdings nur auf externe Displayrecorder auf. Mit schnellen CFexpress Typ B Karten ist intern immerhin die Aufzeichnung von ProRes 4:2:2HQ in 5,8K mit 30fps oder C4K mit 60fps möglich und das ohne Aufnahmezeitbegrenzung. Zusätzlich kann über die USB-C Schnittstelle auch direkt auf eine externe SSD-Festplatte aufgezeichnet werden. Eine dedizierte Timecode-Schnittstelle erlaubt professionelles Synchronisieren von Bild und Ton am Set. Die L2-Technologie des Maestro-IV-Prozessors ermöglicht Aufnahmen mit ausgezeichnetem Farbrendering, hohem Dynamikumfang, sowie exzellentem Rauschverhalten im für seine Qualität gelobten L-Log Farbraum.
Konnektivität
Vielfältige Schnittstellen ermöglichen eine nahtlose Integration der SL3-S in einen professionellen Workflow. Sie verfügt über Steckplätze für CFexpress Typ B und UHS-II-SD Speicherkarten, einen USB-C-Anschluss für die Datenübertragung, Tethering, SSD-Anschluss oder Stromversorgung sowie einen Full-size HDMI-2.1-Ausgang für externe Monitore oder Aufnahmegeräte. Des Weiteren ermöglichen Bluetooth und Wi-Fi mit MIMO-Technologie eine stabile und schnelle Verbindung zur Leica FOTOS App, mit der DNG-Bilder in voller Auflösung in Sekundenschnelle übertragen werden können. Als zertifiziertes Apple „Made for iPhone and iPad“-Zubehör ermöglicht die SL3-S zusammen mit dem mitgelieferten USB-C-Kabel direkten Anschluss zu Apple Produkten. Im Laufe des Jahres 2025 soll außerdem die Camera-to-Cloud Funktion über Adobe frame.io zur Verfügung stehen, mit der Videos- und Fotos direkt aus der Kamera in die Adobe Cloud geladen und weiterverarbeitet werden können, sofern ein WLAN zur Verfügung steht.
Objektiv-Vielfalt
Dank des L-Mount Bajonetts stehen für die SL3-S die Optiken aller Leica Kamerasysteme sowie das breite Spektrum von Superweitwinkel- bis Supertelezoom-Objektiven der L-Mount Allianzpartner zur Verfügung. Über Adapter können zudem auch unterschiedliche Cine-Objektive genutzt werden, deren spezielle Skalen sich im Videomenü der SL3-S wiederfinden. Die Nutzung von Leica M-Objektiven unterstützt die SL3-S durch die spezielle Auslegung ihres Bildsensors und einen externen Lichtsensor. Die integrierte Bildstabilisierung im Kameragehäuse von bis zu fünf Blendenstufen erweitert dabei zusätzlich den Anwendungsbereich der manuellen M-Objektive.
UX Design
Bereits aus der SL3 bekannt ist das User Interface der neuen S. Der Griff, die Tastenanordnung und die gesamte Kameraformgebung wurden verbessert. Das klar strukturierte Icon- und Menüdesign sorgt für eine einfachere Navigation, die sich in Foto- und Video-Funktionen unterteilt und im Cine-Modus an die Bedürfnisse professioneller Videoproduktionen angepasst ist. Frei belegbare FN-Tasten und die Touch-Interaktion im gesamten Kameramenü ermöglichen eine intuitive und komfortable Bedienung. Beim Fotografieren und Filmen richtet sich die Benutzeroberfläche der SL3-S je nach Kamerahaltung im Quer- oder Hochformat aus.Weitere Informationen: