Leica hat die Q-Serie um ein neues Modell mit 43 mm Festbrennweite erweitert. Das fest integrierte APO-Summicron 1:2/43 ASPH wurde speziell für die Q3 43 entwickelt. Größe und Gewicht der Kamera entsprechen nahezu dem Schwestermodell.
Die eher untypische Brennweite von 43 mm an der neuen Q3 bietet erstmals eine Alternative zu dem in den Schwestermodellen integrierten Summilux 1:1.7/28 ASPH. Die Konstruktion des apochromatisch korrigierten Objektivs mit vier asphärischen Linsen verspricht ähnlich kontrastreiche Aufnahmen mit hoher Schärfe, wie sie das Summilux schon bei Offenblende liefert.
Wie das Weitwinkel verfügt auch die neue Version mit Normalbrennweite über einen Modus, der Nahaufnahmen ermöglicht. Über eingeblendete Rahmenlinien im 5,76 MP OLED-Sucher oder auf dem Monitor können Ausschnitte entsprechend den Brennweiten 43, 60, 75, 90, 120 und 150 mm gewählt werden. Mit der größten wählbaren Sensorauflösung von 60 Megapixeln steht bei der Wahl eines 150 mm Brennweite entsprechenden Bildfelds allerdings nur noch ein eine Auflösung von rund fünf Megapixeln zur Verfügung.
Leica DNA
Die unverbindliche Preisempfehlung für die Leica Q3 43 liegt mit 6.750 Euro rund 500 Euro über der der Q3. Neben dem Objektiv unterscheidet sie sich dafür durch ihre graue Belederung, die sich vom schwarzen Kameragehäuse abhebt, auch optisch von ihrem Schwestermodell.
Ansonsten entspricht die in Deutschland gefertigte Kamera der Q3. Der BSI- CMOS-Vollformatsensor mit Triple Resolution Technologie lässt die Wahl zwischen einer Auflösung von 60, 36 und 18 Megapixeln. Der ISO-Bereich von 50 bis 100.000, das Hybrid-Autofokus-System und der neigbare 3-Zoll-Highres-Touchscreen machen die robuste Kamera mit Schutzklasse IP52 zum professionellen Werkzeug. Videos sind mit einer Auflösung bis zu 8k möglich. Dafür soll ab Ende Oktober auch die Möglichkeit bestehen, externe RØDE Mikrofone über USB-C anzuschließen.
Chrome Look
Wi-Fi und Bluetooth Konnektivität ermöglich einen mobilen Workflow, der dank Zertifizierung als „Made for iPhone und iPad“-Zubehör zu iOS-Geräten komfortabel hergestellt werden kann. Verbunden mit der Leica FOTOS App lassen sich unter anderem Daten mit hoher Geschwindigkeit übertragen oder Leica Looks auf die Kamera laden.
Mit der Leica Q3 43 kommt ein weiterer Leica Look hinzu: Leica Chrome. Dieser wird auf JPEGs angewendet und verleiht Aufnahmen eine an Analogdias erinnernde Bildwirkung.
Zubehör
Mit der Q3 43 kann das Zubehör der Serie genutzt werden, darunter ein Wireless Charging Handgriff, der in Verbindung mit dem Ladepad Drop XL Wireless Charger induktives Laden ermöglicht. Außerdem bietet Leica für die Q-Serie Protektoren und Tragriemen in verschiedenen Lederfarben sowie diverse Accessoires wie Daumenstützen, Soft Release Buttons und runde Retro-Gegenlichtblenden in verschiedenen Farben.
Neu ist ein optional zum Preis von 250 Euro erhältlicher Multifunktionsprotektor aus schwarzem Glattleder, der einen integrierten Handgriff und direkten Zugang zum Akku bietet und dank Arca-Swiss Kompatibilität auf Stative mit entsprechender Schnellwechselklemme montiert werden kann.
Fazit
Die Leica Q-Modelle gehören seit Jahren zu den erfolgreichsten Kameras der Premiummarke, bieten sie doch das klassische Design der M-Modelle bei mehr Bedienungskomfort zu vergleichsweise günstigeren Preisen.
Die Q3 schaffte es jüngst sogar auf Platz 18 der 20 best-verkauftesten Kameras des japanischen Fotohandelsriesen Big Camera, was für eine Kompaktkamera auf diesem Preisniveau bemerkenswert scheint.
Seit dem Ur-Modell stand bislang nur das Summilux 1:1.7/28 ASPH zur Wahl, das qualitativ auch mit dem aktuellen 60 MP-Sensor über jeden Zweifel erhaben ist. Die neue 43 mm Brennweite verspricht als APO-Optik eine mindestens ebenbürtige Abbildungsleistung, hat als Normalbrennweite aber eine andere Charakteristik als das Weitwinkel. Das vielleicht am ehesten vergleichbare, dabei aber deutlich kompaktere APO-Summicron-M 1:2/50 ASPH. kostet 8.390 Euro. Für knapp 2.000 Euro weniger verspricht die neue Q3 43 nicht nur eine ähnliche Abbildungsleistung, sondern bietet zusätzlich auch Autofokus und einen Makromodus. Für Besitzer der Q-Modelle mit dem Summilux ist die Q3 43 eine sicher verlockende Ergänzung. Deren Normalbrennweite ist ebenfalls universell einsetzbar und bietet insbesondere für die Porträtfotografie Vorzüge gegenüber dem Weitwinkel. Dessen Bildwinkel lässt sich jedoch über digitale Ausschnitte entsprechend eingrenzen, während der der Normalbrennweite nicht auf demselben Weg erweiterbar ist. So wird die Q3 43 voraussichtlich weniger stark nachgefragt werden. Auch darum erscheint unwahrscheinlich, dass es eine dritte Q-Variante mit einem Teleobjektiv geben wird, während viele Fans eine Q mit einer klassischen und lichtstarken 35 mm Brennweite auf ihrem Wunschzettel haben.
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