Leica M-Modelle mit dem Namenszusatz „D“ verzichten auf einen rückseitigen Kameramonitor. Acht Jahre nach Vorstellung der M10-D kommt jetzt eine entsprechende Version der aktuellen M11.
Erstmals 2016 brachte Leica mit der M-D (Typ 262) ein digitale Messsucherkamera ohne Monitor auf der Rückseite. Dieser Verzicht soll einer möglichen Ablenkung von elementaren Aspekten der Bildgestaltung wie Komposition, Blende, Verschlusszeit und ISO vorbeugen und die von analogen Kameras bekannte Arbeitsweise in die digitale Welt transferieren, denn wie diese bieten M-D Modelle weder eine Bildvorschau, noch die unmittelbare Bildkontrolle nach der Aufnahme.
Anstelle des Monitors findet sich bei der neuen M11-D ein großes ISO-Einstellrad auf der Rückseite der Kamera. In Sachen Funktionalität verzichtet die neue M11-D allerdings auf nichts. Mit ausgeprägter Individualisierbarkeit, moderner Konnektivität und hardwarebasierter Authentizitätstechnologie, die als Leica Content Credentials mit der M11-P erstmals in den Kameramarkt eingeführt wurde, zeigt sich die M11-D als Kombination aus klassischer Rangefinder-Fotografie und modernster Kameratechnologie.
Understatement
Mit ihren klaren Linien, den mattschwarz lackierten Oberflächen und dem Verzicht auf das rote Leica Logo steht die neue M11-D außerdem für Understatement im zeitlosen Leica Produktdesign.
Mit dem für die Leica M11 Familie konstruierten Vollformatsensor mit Triple Resolution Technologie und einem ISO-Bereich von ISO 64 bis ISO 50.000 ermöglicht die M11-D wie ihre Schwestermodelle Aufnahmen mit einer Auflösung mit wahlweise 60, 36 oder 18 MP. Ihr 3 GB großer Pufferspeicher ermöglicht Serienaufnahmen von bis zu fünf Bildern pro Sekunde mit 60 MP. Platz für die Aufnahmen hält der interne Speicher mit 256 GB bereit.
App statt Display
Zwar überträgt die Leica M11-D das analoge Erlebnis in die digitale Welt, beschränkt sich aber nicht darauf. Zu welchem Zeitpunkt der digitale Workflow in die Arbeit mit der M11-D integriert werden soll, entscheidet aber der Nutzer selbst. Das neue M-Modell bietet Konnektivität mittels Bluetooth oder direkter Kabelverbindung. Als zertifiziertes „Made for iPhone and iPad“ Produkt ist vor allem die Verbindung zu iOS-Geräten schnell und komfortabel.
Mit der Leica FOTOS App können weitergehende Einstellungen am Smartphone vorgenommen werden. So ermöglicht die Verbindung mit der App eine Fotoübertragung, Fernsteuerung und Geotagging. Zudem können über die App Aufnahmen von der Kamera an iOS- oder Android-Geräte kontrolliert und beurteilt werden. Anpassungen wie der Weißabgleich und die Wahl zwischen den Dateiformaten DNG und JPEG lassen sich sogar ausschließlich in der App vornehmen. Einmal dort gespeichert, übernimmt die M11-D Einstellungen dauerhaft.
Content Credentials
Wie die M11-P hilft auch die D dank der hardwarebasierten Leica Content Credentials Technologie dabei, die Authentizität digitaler Bilder zu schützen. Die Technologie basiert bekanntlich auf dem von der Content Authenticity Initiative (CAI) beschriebenen Framework und dem offenen technischen Standard der Coalition for Content Provenance and Authenticity (C2PA). Die Echtheit der Bilder, die mit der M11-D aufgenommen wurden, kann so jederzeit mit einem frei verfügbaren Tool oder online überprüft werden.
Weniger kostet mehr
Zusammen mit der neuen M11-D sind zwei zur Kamera passende Accessoires erhältlich: Ein schwarzer Protektor mit einer Aussparung für das mechanische ISO-Einstellrad an der Kamerarückseite wird eigens für die M11-D maßgeschneidert. Ein in Schwarz und Cognac erhältlicher Tragriemen, der aus einem einzigen Lederstück gearbeitet wird, ist dagegen auch an anderen M-Kameras nutzbar.
Die Leica M11-D ist mit einem Preis von 9.350 Euro trotz des Verzichts auf einen Monitor 600 Euro teurer als die M11 und liegt 400 Euro über der M11-P. 100 Euro teurer ist innerhalb der Modellreihe aktuell nur die M11 Monochrom. Der Verzicht kostet also Aufpreis.
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