Im Dezember 2022 kündigte Ricoh Imaging erstmals das Pentax Film Camera Project an, jetzt ist die Pentax 17 für 550 Euro tatsächlich zu haben. Es handelt sich um eine analoge Kompaktkamera für Bilder im Halbformat.
Als Reminiszenz an historische Pentax Kameras finden sich an der Pentax 17 viele Details wie beispielsweise der Transporthebel, der von der Auto 110 stammt, oder der Schriftzug, dessen Typografie an die der Pentax 67 erinnert. Da die Technik von Digital- und analogen Kameras sehr unterschiedlich ist, wurden Ingenieure, die sich bereits im Ruhestand befinden, eingeladen, an der Entwicklung der Pentax 17 mitzuwirken.
Die Kamera nimmt Bilder im Halbformat mit 17 mm x 24 mm aufgenommen. Bei normaler Kamerahaltung entstehen Bilder im „smartphonekompatiblen“ Hochformat. Auf einen 24er Kleinbildfilm passen 48 Bilder und auf einem 36er Film können 72 Bilder aufgenommen werden.
Die Pentax 17 verfügt über einen manuellen Filmtransport und ein Bildzählwerk. Für das Filmeinlegen wurde ein Automatik-Ladesystem integriert. Die Rückspulung erfolgt ebenfalls manuell über eine Kurbel. Daneben befinden sich weitere Bedienelemente für die Belichtungskorrektur oder die Einstellung der ISO-Empfindlichkeit über Einstellräder. Die wählbaren Filmempfindlichkeiten sind 50, 100, 125, 160, 200, 400, 800, 1600 und 3200.
Integriert ist eine 25-mm F3,5-Festbrennweite, die einem 37-mm-Objektiv im 35-mm-Format entspricht und auf der Optik der Pentax Espio Mini aus dem Jahr 1994 basiert. Die Entfernung wird per Zonenfokus eingestellt. Sechs Fokuszonen, die jeweils durch Markierungen gekennzeichnet sind, ermöglichen Nahaufnahmen bis zu 25 Zentimeter Minimalentfernung bis zu Unendlich. Ein 40,5-mm-Gewinde ermöglicht, Filter zu montieren.
Der optische Sucher der Pentax 17 verfügt über einen Albada-Rahmensucher, der über eine Markierung für den Parallaxenausgleich im Nahbereich verfügt. Im Sucher werden die Symbole des Zonenfokussystems eingeblendet.
Direkt neben dem Sucher befinden sich Kontrolllampen, die verschiedene Funktionen, z.B. für die Blitzbereitschaft zeigen, oder mahnen, den Objektivdeckel zum Fotografieren zu entfernen.
Statt den manuallen Abgleich von Zeit und Blende zu ermöglichen, verfügt die Pentax 17 jedoch lediglich über eine Belichtungsautomatik, die die Verschlusszeit zwischen vier und 1/350 Sekunden anpasst. Sechs Aufnahmemodi tragen Bezeichnungen wie Bokeh, Slow-Speed-Synchronisation oder Bulb.
Das Gehäuse hat ein klassisches Design, das an das Aussehen traditioneller Analogkameras erinnert. Die obere Gehäusekappe und die Bodenpartie sind aus einer Magnesiumlegierung gefertigt, um die Steifigkeit des Gehäuses zu gewährleisten. Ein Memoryhalter auf der Rückseite, in den die Lasche der Filmpackung gesteckt werden kann, erinnert daran, welcher Film gerade verwendet wird. Drei Trageriemenösen dienen der horizontalen und vertikalen Aufhängung der Kamera.
Fazit
Die Beliebtheit analoger Fotografie hat in den letzten Jahren speziell bei jungen Fotografinnen und Fotografen stark zugenommen. Entsprechende Kameras aus Vorbesitz sind in die Jahre gekommen und neue Modelle sind rar. Neben sehr einfachen Kompaktkameras bietet sonst nur Leica entsprechende Kameras. Hier bietet die Pentax 17 Anwendern, die sich zum ersten Mal an der Film-Fotografie versuchen möchten, einen alternativen Zugang in die Welt der Film-Kameras.