Die Sony Alpha 9 III bietet dank ihres Global Shutters High-Speed-Serienaufnahmen mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde bei Blitzsynchronzeiten bis zur 1/80.000 s. Damit ist sie die erste Fotokamera, die den Neos Generator von Briese Lichttechnik voll ausreizen kann. Der Fotograf Det Kempke hat die Kombination in der Praxis getestet.
Zu dem Stacked-CMOS-Vollformatsensor der Alpha 9 III mit 24,6 effektiven Megapixeln und Global Shutter gesellt sich ein KI-basierter Autofokus mit bis zu 120 AF-/AE-Berechnungen pro Sekunde. Eine dedizierte KI-Verarbeitungseinheit nutzt den AF mit Echtzeiterkennung, um eine Vielzahl von Motiven mit hoher Präzision zu erfassen. Dank der Kombination aus hoher Serienbildrate und der Motiverkennung lassen sich Szenen und Momente fotografieren, die das bloße Auge nicht erfassen kann.
Die Kamera
Frei von den Beschränkungen, die Bildsensoren mit mechanischem Verschluss mit sich bringen, erreicht die Alpha 9 III eine maximale Verschlusszeit von 1/80.000 Sekunde bei voller Blitzsynchronisation. Bei Serienaufnahmen reduziert sich die kürzeste Verschlusszeit allerdings auf „nur“ 1/16.000 Sekunde. Damit gelingen dennoch Aufnahmen ohne Verzerrungen. Mit der Pre-Capture-Funktion lassen sich außerdem Aufnahmen bis zu einer Sekunde vor der Betätigung des Auslösers abrufen.
Briese Neos
Mit bis zu 120 Blitzen pro Sekunde kann der Briese Neos als derzeit einziger Studioblitz mit der Geschwindigkeit der Alpha 9 III mithalten. Seine extrem kurzen Abbrennzeiten von 1/1.000 bis zu 1/30.000 liefern unabhängig von deren schneller Blitzsynchronisationszeit auch mit anderen Kameras stets ultra-scharfe Aufnahmen.
Möglich machen das zwei unabhängige Kondensatorpakete, die symmetrisch oder asymmetrisch gesteuert werden können. Jedes Paket hat 2.000 Ws, womit der Neos eine maximale Leistung von 4.000 Ws bietet. Pro Kanal ermöglicht er 60 Bilder pro Sekunde, woraus sich bei abwechselnder Ansteuerung die sagenhafte Blitzfolge von 120 Bildern pro Sekunde ergibt.
Dank seines Kondensatorladers braucht der Neos dabei keine Pause, sondern ist immer bei voller Leistung gleichbleibend einsatzbereit.
Bislang konnte der Neos nur mit hochauflösenden Filmkameras (4K/8K) ausgereizt werden. Die können durch den BRIESE Gen lock Generator mit dem Neos synchronisiert werden. Um mit Fotokameras im Filmmodus blitzen zu können, kann die Synchronisation des Neos durch eine manuelle Verschiebung des Syncsignals (pitchshift) am BRIESE Gen lock ermöglicht werden. Durch das Blitzen von Filmesequenzen sind gestochen scharfe Einzelbilder im Film. Der sonst in Videos übliche Motionblurr entfällt und das Resultat ist absolut flickerfreies Bildmaterial.
Det Kempke: „Vor einiger Zeit habe ich schon einmal eine Highspeed Serie mit dem Briese Neos fotografiert. Da galten 15 Bilder pro Sekunde noch als schnell, während der Briese Neos dabei noch nicht einmal warmlief. Die Sony A9 III ist die erste Kamera, die bei jeder Verschlusszeit mit dem Briese Neos mithält“, so der Profifotograf.
Die Bilder seiner Testserie entstanden bei einer Abbrennzeit von 1/23.200 Sekunde und einer Synchronzeit von 1/6.400. „Um diese Bilder zu produzieren, musste ganz oldschool, das Synchrokabel herhalten. Sämtliche Funkauslöser sind dafür zu langsam“, so Kempke.
Der Test
Sein Test-Aufbau scheint simpel: Bunte Beauty-Shots, bei denen ein Schwall Wasser auf das Gesicht des Modells trifft. „Das Wasser sollte im Bild erstarren und dabei wie eine Skulptur über dem Modell schweben. Nachdem alle Parameter an der Kamera auf Speed eingestellt waren und wir nach diversen Versuchen ein Gefäß gefunden hatten, das einen eher breiten Wasserschwall erzeugte, konnte es losgehen.“
Die erste Erkenntnis in diesem Praxistest: „Der Augenautofokus der Alpha 9 III war hier überfordert. Das Wasser, das im Bruchteil einer Sekunde auf das Gesicht traf, irritierte den Autofokus so sehr, dass ich manuell arbeiten musste.“
Die zweite Erkenntnis: „Der Neos blitzt so schnell, dass er im praktischen Einsatz fast schon als Dauerlicht wahrgenommen wird“, so der Fotograf.
Dabei verliefen die Aufnahmen so rasant, dass die Modelle nur intuitiv reagierten konnten, statt wie bei einem „normalen“ Shooting zu agieren. Det Kempke: „Ab `1-2-3 Wasser´ ging alles in einem Bruchteil einer Sekunde vonstatten, da war keine Zeit für Posing während der Aufnahme. Allein, die Augen aufzuhalten, ist kaum machbar, wenn etwas auf das Auge zukommt. Apropos schnell, ich hätte nicht gedacht, dass Wasser so schnell sein würde.
Trotz der hohen Geschwindigkeit, die die Sony
Alpha 9 III bietet, schaffte sie zwischen dem Moment, in dem das Wasser im Frame auftauchte und dem Moment, in dem es bereits wieder hinter dem Kopf des Models verschwand, gerade einmal sieben Bilder. Manchmal kann schnell eben einfach nicht schnell genug sein.“
Det Kempkes Fazit: „Die Kombi aus Briese Neos und Sony Alpha 9 III ist eine Traum-Kombi, die gerade für die Actionfotografie im Studio neue, noch nie dagewesene Möglichkeiten bietet.“
Styling: Sanya / H&M: Karina Asmus / Fotoassistentinnen: Daniela Meise, Naemi Eckert / Postproduktion: Tobias Scheuerer / Briese Studio 2
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