Die neue Nikon Z f kombiniert klassisches Design im Stil der legendären FM2 mit innovativer Technologie. Ausgestattet mit dem EXPEED 7-Bildprozessor des Nikon Flaggschiffs Z 9 und einem 24,5 Megapixel Vollformatsensor, kombiniert die Kamera AF- und VR-Funktionen zum ersten Fokusmessfeld-VR weltweit.
Die Nikon Z f erinnert mit ihrem Retro-Look und ihrem Logo im Stil der 1970er Jahre an die ikonischen analogen SLR-Modelle der Marke. Alle Einstellräder sind aus Messing gefräst, das Gehäuse besteht aus einer Magnesiumlegierung, was der staub- und tropfwasserresistenten Z f eine wertige Haptik verleiht. Durch Drehen an den oberen Einstellrädern der Kamera lassen sich ISO, Belichtungszeit und Belichtungskorrektur mit sattem Klick gut fühlbar einstellen. Neben dem schwarzen Standardmodell stehen im Nikon-Onlineshop – wie bereits vom APS-C-Schwestermodell Z fc – sechs farbige Varianten der Kamera zur Verfügung.
Dabei ist die Z f bekanntlich nicht der erste Ausflug in die markeneigene Designhistorie. Schon mit der Df (für Digital fusion) begeisterte Nikon erstmals vor zehn Jahren Liebhaber klassischen Kameradesigns. An deren Konzept knüpfte Nikon mit der spiegellosen APS-C Kamera Z fc an, die allerdings – anders als die neue Z f – nicht ganz so wertig wie die Df geraten ist.
Als klassische Spiegelreflexkamera verfügte die Df über einen klappbaren mechanischen Blendenkupplungshebel, der sie auch zu nicht auf das Ai-System umgerüsteten Nikon-Objektiven von vor 1977 kompatibel macht. Die Z f nutzt hingegen das Z Bajonett und ist nur über Adapter zu Objektiven mit F-Bajonett kompatibel. Was sie neben Äußerlichkeiten auszeichnet, sind aber auch einige ihrer technischen Features.
Neue Funktionen
Als erste Kamera weltweit verfügt die Z f über einen Fokusmessfeld-VR, der zur Unterdrückung von Bewegungsunschärfe das Umfeld des Fokusmessfeldes priorisiert, statt unabhängig davon die Bildfeldmitte zu stabilisieren. Tatsächlich wirken konventionelle Bildstabilisatoren nicht über das gesamte Bildfeld gleich stark, sondern sind in der Bildfeldmitte am effizientesten, während ihr Effekt zum Bildfeldrand nachlässt. Legt man den Fokus bei der Z f etwa an den Bildfeldrand, reagiert der Bildstabilisator entsprechend und gleicht Kamerabewegungen am stärksten gezielt dort aus. Durch die Zusammenarbeit der kamerainternen Bildstabilisierung und des Fokusmessfeld-VR, wird eine Bildstabilisierung von 8,0 Blendenstufen im aktiven Messfeldbereichs des AF erzielt.
Die Z f wird vom Bildverarbeitungs-Prozessor EXPEED 7 angetrieben, der unter anderem eine hohe ISO-Empfindlichkeit ermöglicht und das Rauschen in flächigen Bereichen des Motivs reduziert. Die native ISO-Empfindlichkeiten reicht von 100 bis zu 64000 für Fotos und 51200 für Videos.
Die hohe Verarbeitungskapazität des EXPEED 7 ermöglicht außerdem die Funktion „Schnelle Erfassung des Bildausschnitts+ (C30)“, die Serienaufnahmen mit bis zu 30 Bildern/s ermöglicht. Die Z f ist zusätzlich mit einer Pre-Release Capture-Funktion ausgestattet; Bilder können bis zu einer Sekunde vor dem vollständigen Drücken des Auslösers zwischengespeichert werden.
Darüber hinaus teilt sich die Z f viele Features mit der Z 8. Wie diese kann die Z f neun Motivarten erkennen und so im Filmmodus den kontinuierlichen Autofokus bei der Motivverfolgung unterstützen. Im Fotomodus übernimmt dies Nikons 3D-Tracking.
Zur Erkennung des Motivs nutzt die Z f im automatischen Aufnahmemodus die Deep-Learning-Technologie, um eine perfekte Scharfstellung und eine dazu abgestimmte, optimale Belichtungssteuerung zu erreichen. Auch beim Fotografieren mit manueller Fokussierung erkennt die Z f das Motiv und stellt das Fokusmessfeld automatisch darauf ein.
Deutlich erhöht wurden der Erfassungsbereich und die Anzahl der Fokusmessfelder in der automatischen Messfeldsteuerung: Zur Verfügung stehen 299 automatische Messfeldsteuerungspunkte oder 77 benutzerdefinierte Messfeldmuster für Fotos bzw. 66 für Videos. Die Optionen für den benutzerdefinierten AF-Messfeldvorwahl-Modus wurden von den Profimodellen übernommen und erweitert, um die Effektivität bei Szenen mit komplexer Motivlage zu verbessern.
Pixelshift & mehr
Als erste Nikon Systemkamera ermöglicht die Z f außerdem Aufnahmen mit Pixelshift, um per Multishot die Auflösung zu erhöhen.
Kombiniert werden können bis zu 32 Aufnahmen für detailreiche Bilder mit entsprechend hoher Auflösung und exakter Farbwiedergabe.
Entsprechende NEF (RAW)-Bilder müssen allerdings nachträglich erst in NX Studio Ver.1.5.0 zusammengeführt werden. Die Funktionen von Picture Control Utility 2 wurden zusammengefasst, sodass Anpassung, Anwendung und Verwaltung von Picture Control in einer App erfolgen können.
Liebhabern der Schwarzweißfotografie bietet die Z f zusätzlich zur entsprechenden Picture-Control-Konfiguration zwei neue Picture-Controls: „Neutral; monochrom“ und „Tiefe Tonwerte; monochrom“.
Dem Foto-/Video-Wahlschalter wurde eine weitere Position mit dem Kürzel B&W hinzugefügt, um einen Wechsel zwischen den Aufnahmefunktionen zu vereinfachen. Neu sind außerdem die Picture-Control-Konfigurationen „Haut-Weichzeichnung“, „Portrait mit hohem Tonwertumfang“ und „Ausgewogener Porträteindruck“.
Die neue Kamera bietet außerdem eine Fülle an Videofunktionen, darunter die interne 10-Bit-H.265-Aufzeichnung sowie die Möglichkeit, bis zu 125 Minuten Video in 4K UHD ohne Unterbrechung aufzunehmen. Für die Speicherung stehen zwei Kartenfächer zu Verfügung, eines für SD-Karten und das andere für Micro-SD-Karten.
Weitere Features wurden von der Z 9 übernommen, darunter die Möglichkeit, die ISO-Empfindlichkeit in Schritten von 1/6 LW anzupassen und die Option zur Anzeige eines roten Rahmens während der Filmaufnahme. Die Z f ist außerdem die erste Nikon, die Filmaufnahmen mit Blendenautomatik unterstützt.
Handling
Die Z f ist die erste Vollformatkamera der Z-Serie, die mit einem neig- und drehbaren Monitor ausgestattet ist. Bei Hochformataufnahmen werden dieEinstellungsparameter automatisch in der Waagerechten dargestellt. Die Touch-Fn Funktionsbelegung ermöglicht die Anpassung der Kameraeinstellungen, ohne das Auge vom Sucher nehmen zu müssen.
Im Handel verfügbar sein soll die Nikon Z f im Laufe des Oktober. Das Gehäuse ist dann für 2499 Euro zu haben, im Kit mit demZ 40 mm f/2 SE kostet sie 2.749 Euro, und mit dem Z 24-70 mm f/4 liegt der Setpreis bei 3.129 Euro. Bis zum 31. Oktober erhalten Käufer der Nikon Z f bei teilnehmenden Händlern einen Kamera-Handgriff im Wert von 49,99 Euro als Gratis-Zugabe – solange der Vorrat reicht.