RICOH bringt seine digitale High-End-Kompaktkamera GR III in der neuen x Variante mit einem Objektiv, dessen Bildwinkel einem 40 mm Kleinbildobjektiv entspricht. Die RICOH GR IIIx kommt für 999 Euro in den Handel.
Seit der Vorstellung des ersten Ricoh GR Modells vor 25 Jahren haben sich die Kameras als beliebte Schnappschusskameras etabliert. Mit ihrer umfangreichen Ausstattung bei sehr kompakten Abmessungen, nimmt die GR-Baureihe eine Sonderstellung unter den kompakten Fotokameras ein.
Die Einführung der Ricoh GR III im Jahre 2019 war ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Baureihe. Das System „GR“ wurde von Grund auf überarbeitet, und festigte mit einer großen Anzahl spezieller Funktionen und dem kompakten Gehäuse ihre Position im Segment der Premium-Kompaktkameras.
Bei der GR wurde stetig das Konzept verfolgt, dass Ausstattung nur ihrer selbst Willen oder Funktionen, nur weil sie gerade in Mode sind, in dieser Kamera eher nicht zu finden sind. Abseits von Modeerscheinungen, berücksichtigen die Produktingenieure geänderte Anforderungen und Wünsche der Fotografen, indem neue Funktionen durch die Aktualisierung des Betriebssystems implementiert werden.
Mit der GR IIIx wird jetzt ein Wunsch vieler Fotografen umgesetzt. Das Chassis und das „User-Interface“ der GR III werden dabei unverändert übernommen, doch statt der bisherigen 28 mm Brennweite (KB-äquiv.) bietet das neue F2,8 Objektiv eine Brennweite von 26,1 mm, was 40 mm im Kleinbildformat, und damit annähernd einem „Normalobjektiv“, entspricht. Nicht nur im PENTAX- System ist diese Brennweite legendär, und gilt als perfekter Kompromiss für klassische Reportage-Fotografie. Sie entspricht einer natürlichen Seh-Perspektive, und erlaubt eine größere Distanz zum Motiv als bisher, wodurch eine Freistellung des Motivs mit größerer Tiefenwirkung ermöglicht wird.
Passend zur RICOH GR IIIx wird ein 1,5x Teleadapter angeboten, der zusammen mit einer Crop-Funktion eine Brennweite bis zu 107 mm (KB äqiv., bei 7,5 MP) ermöglicht.
Die GR IIIx bietet neben einigen neuen Funktion auch eine Reihe neuer und verbesserter Nachbearbeitungsoptionen. Durch ein Firmware Update sollen diese Funktionen später auch für die GR III verfügbar sein.
Die neu entwickelte Optik enthält zwei asphärische Elemente, um Verzeichnung und chromatische Aberration auf ein Minimum zu reduzieren und gleichzeitig die Entstehung von Streulicht und Geisterbildern bei Aufnahmen im Gegenlicht zu minimieren. In der Makrofotografie ermöglicht es eine kürzeste Aufnahmedistanz von 12 cm, und einen Abbildungsmaßstab von 1:4. Die aus neun Lamellen bestehende Blende sorgt für einen natürlichen Bokeh-Effekt (Unschärfe) und Bildtiefe bei offener Blende.
Das Objektiv ist außerdem mit einem ND-Filter (Neutral Density) ausgestattet, der die Lichtstärke um zwei Stufen verringert.
Die GR IIIx bietet die Option auf zwei Crop-Modi, mit denen der Bildwinkel von 50 mm (KB äquiv.) bei einer Auflösung von 15 MP oder der eines 70 mm (KB äquiv.) Objektivs bei einer Auflösung von 7,5 MP ermöglicht wird. Weitere Brennweitenoption ergeben sich aus dem optional erhältlichen 1,5-fach Tele-Adapter. Hierdurch wird eine Brennweite von 60 mm bei voller Auflösung, und in Kombination mit den bei- den Cropfunktionen, 70 mm (KB äquiv.) bei 15 MP und 107 mm (KB äquiv.) bei 7,5 MP, erreicht.
Das Herzstück der RICOH GR IIIx ist der 23,5 x 15,6 mm CMOS-Sensor im APS-C-Format, der zur Steigerung der Auflösung ohne Tiefpassfilter konstruiert wurde. Gleichzeitig ist er für einen hohen Tonwertumfang verantwortlich und liefert RAW-Aufnahmen im universellen DNG-Format mit einer Farbtiefe von 14 Bit.
Der „GR Engine 6“ Prozessor bietet eine Empfindlichkeit von bis zu ISO 102400. Neben der hohen Empfindlichkeit wird das Fotografieren bei wenig Licht durch die 3-Achsen Shake Reduction unterstützt. Wie in PENTAX Spiegelreflexkameras, ist hier ein beweglicher Sensor in dem Kameragehäuse integriert und kompensiert bis zu 4 Blendenstufen.
Gleichzeitig verfügt die Shake Reduction über eine Tiefpassfilter-Simulation, die Bei bestimmten Motiven durch Mikroschwingungen für die notwendige Unschärfe sorgt, um Moiré-Effekte zu vermeiden. Daneben nutzt auch die Sensorreinigungsfunktion diese Mikroschwingungen, um Staubanhaftungen vom Sensor zu entfernen.
Trotz des Sensors im APS-C-Format, der integrierten Sensor Shift Shake Reduction (IBIS) und einem 3-Zoll Touchscreen, ist die RICOH eine kleine und kompakte Kamera. Die Stabilität wird durch eine Magnesium-/Aluminium-Legierung für das Kameragehäuse bei einem Gewicht von gerade mal 262 g, gewährleistet.
Beim Einschalten der Kamera vergeht kaum eine Sekunde, bis die Kamera aufnahmebereit ist.
Für die Scharfstellung arbeitet die GR IIIx mit einem Hybrid AF, einer Kombination aus Kontrast- und Phasenerkennungsautofokus.
Neu mit der GR IIIx ist die Augenerkennung, die nach der Aktualisierung der Firmware auch bei der GR III verfügbar sein soll. Damit werden bis zu 12 Gesichter erkannt, die auf dem Display entsprechend markiert werden. Dabei erkennt die Kamera Haupt- und Nebenmotive, die aber über die Touchscreen-Bedienung korrigiert werden können.
Die Auslöseverzögerung von 0,8 Sekunden wiederum sorgt dafür, dass auch Motive, die nicht lange stillhalten, perfekt eingefangen werden. Und eine Bildfrequenz von 4 Bilder/Sekunde bietet genügend Power, um das Bild möglicherweise mit dem entscheidenden Nachschuss noch besser einzufangen.
Eine wichtige Aufgabe zur Steuerung und Kontrolle der Kamera und der Aufnahmen übernimmt der 3-Zoll HD-LCD-Monitor mit ca. 1.037.000 Pixeln. Die Touchscreen-Bedienung ermöglicht die schnelle, intuitive Steuerung verschiedener Kamerafunktionen, wie beispielsweise die Fokusfeldwahl (auch in Kombination mit direkter Auslösung), die Menüsteuerung oder Bildwiedergabe und -bearbeitung.
Für eine gute Lesbarkeit sorgt eine spezielle Monitorkonstruktion. Mit der „Air Gapless“-Konstruktion werden durch die Nutzung eines Spezialharzes Reflektionen und Lichtstreuungen minimiert, sodass auch bei direkter Sonneneinstrahlung ein Erkennen des Monitorbildes gewährleistet ist. Wenn das noch nicht reicht, kann die Helligkeit des Monitors individuell angepasst werden. Die Monitoroberfläche besteht aus einem speziell gehärteten Glas und beugt somit Beschädigungen, etwa durch Kratzer, vor.
Sobald der Fotograf die Kamera in die Hand nimmt, fühlt er sich mit der Bedienung vertraut. Die Ergonomie der Schalter und Tasten unterstützt die Handhabung und vermittelt einen sehr „analogen“ Eindruck. Die wichtigsten Funktionen liegen in Griffnähe des Zeigefingers und des Daumens und ermöglichen eine direkte und schnelle Bedienung mit einer Hand. Dabei können Tasten auch individuell programmiert werden, um bevorzugte Funktionen sofort verfügbar zu haben. Auf dem Einstellrad können neben den üblichen Belichtungsprogrammen auch bis zu drei Voreinstellungen mit Benutzervorgaben abgerufen werden.
Die „Image Control“-Funktion ermöglicht eine Simulation unterschiedlicher Filmlooks. Hier kann der Fotograf zwischen unterschiedlichen Farb- und Schwarzweißvorgaben, die optimale Voreinstellung für die Bildgestaltung wählen. Dabei können weitere Feineinstellungen, wie zum Beispiel Sättigung, Farbton, Körnigkeit oder Kontrast individuell vorgegeben werden.
Ein wichtiges Merkmal ist die RAW-Entwicklung, die mit der GR IIIx weiter optimiert wurde. Im ersten Schritt wurde die Prozessgeschwindigkeit verbessert, so dass die Bildkontrolle bei der RAW-Entwicklung jetzt schneller sichtbar ist. Gleichzeitig besteht jetzt die Möglichkeit, die Parameter zur RAW-Entwicklung auch später noch zu verändern, was bisher nicht möglich war.
Die Funktion zur individuellen Anpassung für JPEG-Bilder wurde ebenfalls verbessert: Ein neu hinzugefügter Monochrom-Modus ermöglicht eine feinere Anpassung von Parametern wie Filtereffekt, Tonung, Kontrast und Schärfe, um Schwarzweiß Aufnahmen mit dem gewünschten Feinschliff zu erstellen.
Als weitere Option stehen jetzt neben den Seitenverhältnissen 3:2 und 1:1 auch 16:9 und 4:3 zur Verfügung. Die Option, das Bild in 0,1 Grad Schritten zu drehen, runden das Bildbearbeitungspaket ab. Ganz wie eine professionelle SLR-Kamera bietet die GR IIIx viele Möglichkeiten der Aufnahmesteuerung. Neben Einzelbildern können Serienaufnahmen mit bis zu 4 Bildern/Sekunde aufgenommen werden. Darüber hinaus bietet die GR IIIx eine Option für Mehrfachbelichtung, Intervallaufnahmen oder Bracketing. Die Option, Videos in Full-HD im Format MPEG 4 aufzunehmen, erweitert die Ausstattung.
Die GR IIIx bietet eine WLAN-Funktion zur Kopplung mit mobilen Geräten wie Smartphones und Tablet-Computern. Durch die Installation der kostenlosen App „Image-Sync“ kann der Benutzer ein Live-View-Bild auf dem Monitor des Geräts anzeigen, verschiedene Einstellungen aus der Ferne ändern, den Auslöser betätigen und aufgenommene Bilder herunterladen. Dabei kann die Bildgröße automatisch reduziert werden, um die Veröffentlichung der Bilder in den sozialen Netzwerken zu vereinfachen.