Leica bringt die Q2 als Monochrom Variante mit Schwarzweiß Vollformat-Sensor. Die zur normalen Q2 weitgehend baugleiche Kamera kostet mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 5.590 Euro rund 700 Euro mehr als die mit Farbsensor.
So wie der Vollformatsensor der normalen Q2 bietet auch der der Monochrom-Version der Kamera eine Auflösung von 47,3 Megapixel. Was dem Sensor fehlt ist der RGB-Farbfilter, so dass jeder einzelne Pixel ungefiltert die erfassten Helligkeitswerte in Schwarzweißbilder umsetzen kann, und das mit bis zu ISO 100.000. Dass keine Farbfilter vorhanden sind, hat außerdem zur Folge, dass weniger Glas- und Filterschichten den Lichtfluss hemmen und ablenken können, was zu geringerem und feinkörnigerem Bildrauschen führt. Der weite Empfindlichkeitsbereich beginnt bei der Q2 Monochrom bei ISO 100 und ermöglicht Aufnahmen mit hoher Dynamik für Bilder mit durchgezeichneten Lichtern und Schatten auch bei hohem Kontrast.
Puristen schwören jedenfalls auf die beim M Monochrom Schwestermodell daraus resultierende Bildqualität. Die vor erst vor wenigen Monaten vorgestellte Leica M10 Monochrom bietet im Vergleich zur Q2 Monochrom mit ihrem 40MP Schwarzweiß-Bildsensor weniger Auflösung, kostet mit aktuell 7.995 Euro allerdings knapp 3.500 Euro mehr, wobei der M dann noch ein Objektiv fehlt. Die Q Modelle gelten daher seit Jahren unter Freunden der „gepflegten Fotografie“ als eine Art Best-Buy zum „Schnäppchenpreis“ im Leica Sortiment, zumal die Q anders als die M Modelle über einen Autofokus verfügt.
Der wesentliche Nachteil der Q gegenüber den M Modellen ist das bei der Q fest eingebaute Objektiv. Wem die Festbrennweite zu limitiert erscheint, findet einen Workaround im integrierten Digitalzoom, das per Ausschnittvergrößerung den Bildwinkel von Objektiven mit Brennweiten von 28, 35, 50 oder 75 Millimeter wählt. Die Speicherung des gewählten Ausschnittes erfolgt als JPEG in der beschnittenen Auflösung mit 30, 14,7 oder 6,6 Megapixel. Das DNG wird dabei immer als Gesamtbild in voller Auflösung von 47,3 Megapixel gespeichert.
Die große Anfangsöffnung des Objektivs von 1:1,7 ermöglicht selbst in schwierigen Lichtsituationen Fotos aus der Hand, und der einfache Wechsel zum Makromodus mit einer Naheinstellungsgrenze von 17cm direkt am Objektiv sowie die Wahl zwischen automatischer und manueller Fokussierung durch eine praktische Arretierung machen die Q Modelle zu flexiblen Werkzeugen.
Deren Unterschiede sind, vom Sensor einmal abgesehen, vor allem äußerlich. So hat die Monochrom eine andere Belederung, ist matt schwarz lackiert, und hat grau und weiß ausgelegte Gravuren sowie einem MONOCHROM Schriftzug auf der Oberseite. Außerdem wurde auf das rote Leica Logo verzichtet. Genau wie die Leica Q2 ist auch die Q2 Monochrom mit einem Staub- und Spritzwasserschutz nach IP 52 Standard ausgestattet.
Der OLED-Sucher beider Qs mit einer Auflösung von 3,68 Megapixel vermittelt eine gute Bildtiefe bei erhöhten Kontrast: So wird die Helligkeit jedes einzelnen Bildpunktes angepasst – im Gegensatz zur LCD- Technologie, bei der nur ganze Bildbereiche verdunkelt werden können. Trotz der hohen Auflösung bleibt der Stromverbrauch niedrig.
Der Autofokus der Leica Q2 Monochrom stellt in weniger als 0,15 Sekunden scharf und ist damit einer der Schnellsten seiner Klasse. Auch bei der Serienbildgeschwindigkeit überzeugt der Prozessor aus der Maestro-Familie mit zehn Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung.
Die Menüstruktur der Q2 Monochrom wurde verschlankt und an die Besonderheiten einer monochromen Kamera angepasst. So wird naturgemäß auf alle Farbeinstellungen für Bild- und Videoaufzeichnung verzichtet und das Menü lediglich mit Einstellungen für die Tönung von Schwarzweiß-Aufnahmen (Blau, Sepia, Selen) ergänzt.
Im Videomodus bietet die Q Monochrom ebenfalls interessante Möglichkeiten durch die Aufzeichnung von Schwarzweiß-Filmen mit 4K-Auflösung. Aufnahmen können mit 3.840 x 2.160 Pixeln und Bildraten von 30 beziehungsweise 24 Bildern oder alternativ im Full-HD-Format mit 120, 60, 30 oder 24 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden.
Dank des integrierten Wi-Fi-Moduls lassen sich in Kombination mit der Leica FOTOS App Bilder in sozialen Netzwerken teilen, viele Parameter der Kamera mit dem Smartphone einstellen oder die Q2 Monochrom aus der Distanz auslösen. Durch Bluetooth LE (Low Energy) besteht eine permanente Verbindung zwischen Kamera und Smartphone.
In ihrem Design hält die Q2 Monochrom hingegen konsequent an der für Leica typischen Reduzierung auf das Wesentliche fest. Das Gütesiegel „Made in Germany“ geht dabei einher mit der Verwendung von Materialien von hoher Langlebigkeit.