Panasonic bringt im November die erste kompakte spiegellose Box-Style-Kamera im Micro FourThirds-System. Dank des Wechselbajonetts ist die Lumix BGH1 mit Micro FourThirds- Objektiven kompatibel.
In der innovativen Kamera führt Panasonic seine Kompetenz auf dem Gebiet professioneller Cine-Kameras, Camcorder und der GH-Serie zusammen. Vor dem Hintergrund der rasant steigenden Streaming-Möglichkeiten ist die Lumix BGH1 eine Kamera für professionelle Broadcast-Übertragungen und bietet eine einfache Installation und gleichzeitig hohe Ausbaufähigkeit bis hin zu einer Multi-Kamera-Steuerung. Damit deckt sie eine hohe Bandbreite an Nutzungsmöglichkeiten vom Live-Streaming, über die Steuerung via Netzwerk bis hin zum Einsatz auf stabilisierenden Gimbals oder in Kombination mit Multikoptern ab.
Professionelle Videoqualität
Die rund 2.000 Euro teure BGH1 arbeitet mit einem 10,2-Megapixel Live MOS Sensor mit Dual Native ISO Technologie und der Venus Engine als Bildprozessor. Mit steigender ISO- Empfindlichkeit nimmt im Normalfall das Bildrauschen zu, doch durch die Dual Native ISO Technologie wird der Sensor der Lumix BGH1, wie bei den professionellen Varicam-Modellen von Panasonic, über zwei getrennte Schaltkreise ausgelesen.
Damit gibt es zwei verlustfreie native ISO-Empfindlichkeiten, was für ein deutlich reduziertes Bildrauschen sorgt und höhere Empfindlichkeiten bis zu ISO 51200 erlaubt.
Die LumixBGH1 zeichnet intern mit C4K/4K-Auflösung und 4:2:0 10-bit Farbtiefe wahlweise mit 60p oder 50p auf. Sie kann Videos mit einer Gamma-Kurve aufnehmen, die mit dem ITU-R BT.2100-Standard kompatibel ist und bietet zudem Hybrid Log Gamma (HLG) für HDR-Aufnahmen, die dank HEVC/H.265-Codec mit deutlich reduzierter Datenrate gespeichert werden können.
Mit dem vorinstallierten V-Log L-Modus liefert die Kamera einen Dynamikumfang von 13 Blendenstufen und kann dieses Signal via HDMI in C4K/4K 4:2:2 10-bit an einen Recorder ausgeben.
Der VFR-Modus (Variable Frame Rate) erlaubt Aufnahmen mit variablen Bildraten und somit Zeitlupen oder Zeitraffer. Bei C4K/4K-Auflösung können Aufnahmen mit 60 Bildern in der Sekunde gemacht werden, so dass im 24p-Modus maximal eine ums 2,5-fache verlangsamte Zeitlupe entsteht. Bei Full-HD erlaubt die Kamera maximal 240 Bilder in der Sekunde und ermöglicht damit in 24p eine 10-fache Zeitlupe. Die minimale Bildrate für Zeitrafferaufnahmen liegt bei zwei Bildern in der Sekunde.
Die LumixBGH1 greift zudem auf eine erweiterte Deep-Learning-Technologie zurück und erkennt Objekte – sowohl Menschen als auch Tiere wie Hunde, Katzen und Vögel, die sich sehr schnell bewegen. Um speziell bei Menschen eine noch präzisere Schärfeverfolgung in Echtzeit zu ermöglichen, gibt es neben der Augen-, Gesichts- und Körpererkennung die separate Erfassung des Kopfs. Die Kamera kann deshalb auch dann die Schärfe von Personen zuverlässig verfolgen, wenn sich diese schnell bewegen, von der Kamera wegdrehen oder den Kopf neigen beziehungsweise sich weit von der Kamera entfernen.
Skalierbarkeit
Das Gehäuse der LumixBGH1 wird aus einer Aluminium-Magnesium-Legierung gefertigt und ist dadurch ebenso leicht wie robust. Durch das Kühlkonzept kennt die Kamera keine Längenbegrenzung bei der Videoaufzeichnung. Sie bietet zwei SD-Kartenschächte, die sowohl als Backup parallel oder für längere Aufzeichnungen nacheinander beschrieben werden können.
Die Lumix BGH1 ist eine kompakte, leichte Box-Style Kamera, deren Montage und Installation durch Power over Ethernet+ (PoE+) sehr einfach ist. Über die PC- Software LumixTether for Multicam lassen sich bis zu zwölf Kameras steuern. Mit einem künftigen Firmware-Update wird zudem das IP- Streaming (RTP/RTSP) über die Netzwerkkabel ermöglicht.
Neben der USB 3.1 Type-C-Schnittstelle bietet die Kamera einen 3G-SDI- sowie einen HDMI Type-A-Ausgang, die beide parallel ein Videosignal ausgeben können. Darüber hinaus gibt es ein Genlock IN und eine Timecode IN/OUT für die leichte Synchronisierung bei Multicam-Aufnahmen. Dank der vielfältigen Schnittstellen-Ausstattung lässt sich die Lumix BGH1 mit externen Monitoren, Rigs und Gimbals von Drittherstellern kombinieren und ist damit eine gut skalierbare Lösung für unterschiedliche Ansprüche.