Canon setzt sowohl bei der EOS R5 als auch der EOS R6 und der EOS-1D X Mark III alternativ zu JPEG und RAW auf das HEIF-Format (High Efficiency Image File Format).
Technisch steht hinter HEIF ein Format, das bessere Kompressions-Raten als JPEG bietet und bereits im Jahr 2000 in seiner Ur-Form von der Moving Pictures Experts Group (MPEG) vorgestellt wurde.
Durch die Container-Struktur lassen sich im HEIF-Format, das auf. HIF endet, nicht nur Bilder sondern auch animierte Sequenzen speichern, wie beispielsweise ein GIF. Das Format ist daher schon all jenen längr bekannt, die mit einem Apple-Gerät wie dem iPhone fotografieren. Die speichern in diesem Format die so genannten Live-Fotos, bei denen während der Aufnahme des Bildes auch ein kurzes Video gespeichert wird.
Wesentlicher für EOS Fotografen: Von HEIF gibt es eine verlustfreie Variante, so dass trotz geringerer Größe nicht die JPEG-typischen Artefakte auftreten. Der größte Vorteil ist jedoch, dass HEIF Meta-Daten zu Transparenz, Belichtungsstufen etc. speichert, sodass sich bei der Bildbearbeitung, ähnlich wie bei RAW, ein größerer Spielraum bietet.
War die Verwendung des Formates zunächst hauptsächlich bei Nutzern von neueren Apple-Geräten verbreitet, ermöglicht mittlerweile auch Windows die nahtlose Verarbeitung von Bildern im HEIF-Format. Auch Adobe ist auf den Zug aufgesprungen und unterstützt HEIF in seiner Bildverwaltung Lightroom. Damit sind die Weichen für eine gute Prognose gestellt, denn das rund 30 Jahre alte JPEG-Bildformat hat einige Nachteile, weshalb es immer wieder Vorstöße gibt, es abzulösen.
Seit 1992 dient die weit verbreitete JPEG Norm zur Kompression von Bilddaten und hat sich aus gutem Grund zu dem mit Abstand beliebtesten Bildformat für Fotos entwickelt. Es bietet Nutzern bekanntlich die Möglichkeit, Bilder nach der Aufnahme komprimiert abzuspeichern. Der gesparte Platz macht nicht nur in punkto Speicherkapazität einen Unterschied, sondern die geringere Datenmenge wirkt sich auch positiv auf die Verarbeitungs- und Übertragungsgeschwindigkeit aus. Sport- und Newsfotografen nutzen fast ausschließlich JPEG.
Ein weiterer großer Vorteil ist, dass eigentlich jedes Programm, das Bilder verarbeiten kann, auch JPEGs anzeigt. Es ist daher nach wie vor das ideale Datenformat zum Austausch.
Der wichtigste Kritikpunkt ist jedoch die Komprimierung, denn JPEG arbeitet mit einer verlustbehafteten Methode, die – grob vereinfachend dargestellt – gleichfarbige Flächen zu einem Farbwert zusammenfasst. Bei starker Komprimierung werden auch ähnlich farbige Werte zusammengefasst. Dadurch kann es vor allem beim Übergang von Farben zu harten Kanten und einer sichtbaren „Treppchenbildung“ kommen. Hinzu kommt, dass diese Reduzierung nicht umkehrbar ist, also man die Ausgangs-Daten nicht wiederherstellen kann. Daher spricht man in Bezug auf JPEGs von einer „verlustbehafteten“ Komprimierung. Um dieses Problem trotz Komprimierung zu beheben, haben in den vergangenen Jahren verschiedene Hersteller mögliche JPEG-Nachfolger präsentiert. HEIF / HIF ist dabei aktuell der erfolgsversprechende Kandidat, auch aufgrund der Unterstützung durch Canon.