Leica Camera liefert seit heute mit der S3 das jüngste Modell seines Mittelformatsystems an den Handel aus. Die Entwicklung der Kamera war bereits auf der photokina 2018 angekündigt worden.
Die anerkannt hohe Qualität der Leica S und ihrer Objektive beruht auf einem Gesamtsystem, in dem jede Komponente integraler Bestandteil der Abbildungskette ist. Neben der offensichtlichsten Verbesserung der Leica S3 – die Erhöhung der Auflösung von 37,5 auf 64 Megapixel – wurde die Mittelformatkamera vor allem in Details weiterentwickelt. Wie bei ihren Vorgängermodellen, kommt das für das Leica S-System entwickelte Leica ProFormat auch in der S3 zum Einsatz. Mit 30 x 45 Millimetern entspricht es einerseits dem klassischen 3:2 Seitenverhältnis einer Kleinbildkamera, andererseits besitzt es eine um 56 Prozent größere Sensorfläche. Der exklusiv für Leica neu entwickelte Sensor bietet mit 64 Megapixeln eine im Vergleich zum Vorgängermodell um 71 Prozent höhere Auflösung, einen Dynamikumfang von 15 Blenden sowie eine maximale ISO-Einstellung von 50000 – genug Reserven, um auf jede erdenkliche Lichtsituation vorbereitet zu sein und die Stärken des Mittelformats voll nutzen zu können. Die bis zu drei Bilder pro Sekunde können durch den großen und hellen Spiegelreflexsucher komponiert und mit dem Autofokus scharf gestellt werden. Neben allen aufnahmerelevanten Einstellungen lässt sich eine elektronische Wasserwaage im Sucher einblenden. Wahlweise steht ein Live-View- Modus auf dem LC-Monitor mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde sowohl im Foto- als auch im Videomodus zur Verfügung, in dem zusätzlich noch Focus Peaking, Helligkeits- und Belichtungsdaten, eine Belichtungswarnung, Grids und ein Histogramm eingeblendet werden
können.
Die gesamte Fläche des Sensors kann für Videos in FullHD und erstmals auch für Cine-4K- Auflösung genutzt werden, inklusive charakteristischem Mittelformat-Look. Der Stereoton lässt sicg für Aufnahmen automatisch oder manuell ausgesteuern und entweder per eingebautem oder mit einem externen Mikrofon mit 48 kHz /16 Bit aufgezeichnen. Die vom Sensor erzeugten großen Datenmengen werden über einen 2 GB großen Pufferspeicher von einem Leica Maestro II Prozessor verarbeitet.
Der Betrieb im Tethered-Modus ist über die Leica Image Shuttle Software möglich, wobei alle aufnahmerelevanten Einstellungen mit Hilfe der Anwendung vorgenommen und die entstandenen DNG- und JPG-Aufnahmen im Anschluss per USB 3.0 an den Computer übertragen werden können. Über das Lightroom Tethered Plugin kann die Leica S3 ohne Zusatzsoftware direkt mit der Anwendung verbunden werden.
Neben einer GPS-Funktion, die den Standort sowie die Uhrzeit mit Hilfe von Satelliten ermittelt und in den EXIF-Daten speichert, verfügt die Leica S3 auch über ein WLAN-Modul, mit dem sie im Zusammenspiel mit der Leica FOTOS 2.0 App ferngesteuert werden kann.
Wie vom S-System gewohnt, besteht die Leica aus hochwertigen und widerstandsfähigen Materialien: Angefangen beim Magnesiumgehäuse, über das Corning Gorilla Glass des Drei-Zoll-Displays bis hin zum Objektivbajonett, welches aus solidem Edelstahl besteht. Weiter schützen zahlreiche Dichtungen gegen das Eindringen von Staub, Wasser oder anderen Fremdkörpern und tragen so ebenfalls zur Langlebigkeit der Kamera bei Verwendung „on Location“ bei.
Das von der Leica S (Typ 007) bekannte und bewährte intuitive Bedienkonzept wurde auch bei der Leica S3 beibehalten: Im Zentrum stehen zwei Einstellräder und die 5-Wege-Taste, welche die Zeit sowie Blende steuern oder eine komfortable Navigation im Menü ermöglichen. Weiter wird das rückseitige Display von vier Tasten umrahmt, die je nach Anforderungen des Fotografen konfiguriert werden können. Schließlich kann zwischen Schlitz- oder Zentralverschluss gewählt werden, sofern dies durch das jeweils eingesetzte Objektiv unterstützt wird.
Die mittels einer speziellen Konstruktion vor Staub und Spritzwasser geschützten Objektive stellen einen integralen Bestandteil des Leica S-Systems dar. Wie andere Leica Optiken auch, wurden die S-Objektive unter der Prämisse entwickelt, für zukünftige Technologiegenerationen genügend Leistungsreserven zu haben, um langfristig wertbeständig die volle Leistungsfähigkeit neuer Kameragenerationen nutzen zu können. Die Leistungsfähigkeit der Objektive wird auch von einem 64-Megapixel-Sensor noch lange nicht ausgereizt. Eine weitere Besonderheit ist der Zentralverschluss, welcher in sechs S- Objektiven erhältlich ist. Er ermöglicht mit 1/1000 Sekunde eine deutlich kürzere Verschlusszeit für die Blitzsynchronisation als der Schlitzverschluss mit 1/125 Sekunde. Gerade bei Verwendung von professionellen Blitzanlagen oder bei hellem Umgebungslicht eröffnen sich so deutlich größere Spielräume für die Bildgestaltung. Die Leica S-Objektive sorgen dabei mit ihrem durch die Sensormaße bedingten größeren Bildkreis nicht nur für den speziellen Mittelformat-Look, sondern auch eine deutlich geringere Schärfentiefe.
Im Handel kostet die Leica S3 rund 18.600 Euro.