Die Fujifilm X-T4 ist das neue Flaggschiffmodell der X Serie und bietet eine komplettierte professionelle Ausstattung in den Bereichen Foto und Video. Zu den Features gehört ein weiterentwickelter Verschluss, ein verbesserter Autofokus-Algorithmus, eine längere Akkulaufzeit und ein integrierter Fünf-Achsen-Bildstabilisator.
Die X-T4 ist ab Ende April für rund 1.799 Euro verfügbar und steht in der Tradition ihrer drei Vorgängermodelle, die ebenfalls ein klassisches Bedienkonzept und Design mit neuesten Technologien kombinierten.
Unverändert gegenüber dem Vorgänger X-T3 sind bei der X-T4 der 26,1 Megapixel X-Trans CMOS 4 Sensor im APS-C Format mit rückseitiger Belichtung und der X‑Prozessor 4, die beide auch in der X-Pro3 zu finden sind.
15 Bilder/s
Ansonsten ist vieles neu. So hat die X-T4 einen Schlitzverschluss, der von einem neu konzipierten, kernlosen Gleichstrommotor mit besonders hohem Wirkungsgrad gesteuert wird. Er ist auf 300.000 Auslösungen ausgelegt und arbeitet etwa 30 Prozent leiser als der Verschluss des Vorgängermodells X-T3.
Mit ihm erreicht die X-T4 eine Serienbildgeschwindigkeit von bis zu 15 Bildern pro Sekunde. Im Live-View-Modus sind mit mechanischem Verschluss acht Bilder pro Sekunde und mit elektronischem Verschluss bis zu 30 Bilder pro Sekunde möglich, ohne dass dabei ein Sucher-Blackout auftritt. Auch die Auslösezeit ist mit nur 0,035 Sekunden sehr kurz.
Schneller als beim Vorgängermodell ist auch der Autofokus der X-T4. Ein neuer AF-Algorithmus und eine verbesserte Phasenerkennung sorgen für eine AF-Geschwindigkeit von 0,02 Sekunden. Sehr dynamische Motive werden mit doppelt so hoher Präzision erfasst und automatisch verfolgt. Bei schnellen Serienaufnahmen wird die Schärfe verlässlich nachgeführt. Davon profitiert der Anwender auch bei Porträt- und Gruppenaufnahmen: Mit dem weiterentwickelten Gesichts- und Augenerkennungs-AF führt die Kamera die Schärfe auch bei sich bewegenden Personen präzise nach.
IBIS
Die X-T4 ist außerdem das erste Modell der X-T Serie mit integrierter Fünf-Achsen-Bildstabilisierung (IBIS). Die bringt einen Verschlusszeitenvorteil von bis zu 6,5 Stufen, wenn die Kamera mit stabilisierten XF/XC Objektiven verwendet wird. Durch eine neue Aufhängung mit weiterentwickelten Komponenten sowie verbesserte Gyrosensoren arbeitet der IBIS achtmal präziser als in der X-H1, der ersten Kamera der X Serie mit integrierter Bildstabilisierung. Zudem ist das neue IBIS-System, dessen magnetfeldbasierter Antrieb ohne herkömmliche Federung auskommt, etwa 30 Prozent kleiner und 20 Prozent leichter.
ETERNA Bleach Bypass
Die X-T4 bietet außerdem die neue Filmsimulation „ETERNA Bleach Bypass“, die einem visuellen Effekt der analogen Farbfilmentwicklung nachempfunden ist. Dabei wurde auf das Bleichen des Filmmaterials verzichtet, sodass sich Farb- und SW-Bild überlagerten. Das Ergebnis ist eine kontrastreiche, körnige Aufnahme mit reduzierter Sättigung und geringem Dynamikumfang.
Mit der X-T4 lässt sich das Belichtungsergebnis aber auch auf anderen Wegen verfeinern. So kann die Durchzeichnung in den Spitzlichtern und Schatten im Bereich von -2 bis +4 EV jetzt in 0,5 EV-Stufen angepasst werden (statt zuvor 1,0 EV). Der Weißabgleich bietet zwei neue Automatik-Optionen: „Weiß Priorität“ für einen maximal hellen Weißpunkt und „Ambiente Priorität“ für eine wärmere Farbstimmung.
Mehr „Saft“
RAW-Daten können in zwei Kompressionsstufen gespeichert werden. Die Kapazität des neuen Akkus NP-W235 ist etwa 1,5 Mal so groß wie die des zuvor verwendeten Akkus (NP-W126S). Mit einer Ladung lassen sich circa 500 Fotos aufnehmen, im energiesparenden Economy-Modus, den die X-T4 erstmals bietet, erhöht sich die Ausbeute auf circa 600 Aufnahmen. Bei Verwendung des optionalen Batteriegriffs VG-XT4 mit zwei zusätzlichen Akkus sind sogar bis zu 1.700 Aufnahmen möglich.
Der elektronische Sucher und das 7,6 cm große, dreh- und schwenkbare Touchscreen-LCD bieten drei spezielle Optionen: „Restlicht-Priorität“ für eine gut ablesbare Anzeige auch in dunklen Umgebungen, „Auflösungspriorität“ für die Anzeige feinster Details sowie „Priorität Bildrate“ für ein klares Sucherbild bei der Aufnahme von dynamischen Motiven. Die Augenmuschel am Sucherokular lässt sich arretieren, um ein Verrutschen oder versehentliches Abrutschen zu verhindern.
4K Video
Im Video-Modus bietet die X-T4 unter anderem eine Highspeed-Aufnahme mit 240 Full-HD-Bildern pro Sekunde, mit der sich Zeitlupen mit 10-fach verlangsamten Bewegungsabläufen erstellen lassen.
Das mechanische IBIS-System wird im Video-Modus durch eine elektronische Bildstabilisierung (DIS) ergänzt, wodurch unerwünschte Schwankungen ausgeglichen werden. Bei Aufnahmen im Gehen ist das Bild damit wesentlich ruhiger. Im „Stabi-Boost“-Modus korrigiert die Kamera selber feinste Vibrationen, sodass auch ohne Stativ ein sehr stabiles Bild erzielt wird.
Zur Videoaufnahme wechselt die Kamera automatisch in ein separates Menü, das die Videofunktionen bündelt. Zudem steht ein eigenes Schnellmenü (Q) zur Verfügung. Mit der neuen Funktion „Film-Optimierte-Steuerung“ lässt sich die Belichtung überdies einfach und geräuschlos über die Auswahltasten oder den Touchscreen anpassen.
Um die Belichtungseinstellung bei F-Log-Aufnahmen mit geringer Sättigung und niedrigem Kontrast zu erleichtern, korrigiert die „F-Log Anzeigehilfe“ das Monitorbild gemäß BT.709-Standard. Die „Film Crop Fix”-Funktion sorgt für einen einheitlichen Crop-Faktor in allen Aufnahmemodi, sodass ein Perspektivwechsel beim Wechsel in einen anderen Modus vermieden wird.
Das doppelte Speicherkartenfach erlaubt die parallele Aufzeichnung von zwei identischen Video-Dateien zu Back-up-Zwecken. Der Audioeingang (MIC) bietet jetzt zwei separate Optionen zur Einstellung des Aufnahmepegels, je nachdem, ob ein externes Mikrofon oder ein externes Audiogerät (Line In) verwendet wird.
Fazit: Insgesamt erfüllt Fujifilm mit der X-T4 die Wunschliste vieler Fotografen auf der Suche nach einer kompakten Systemkamera, die eine hohe Bildqualität mit klassischer Bedienbarkeit, Schnelligkeit, innovativen Funktionen und vielem mehr verbindet.