Mit den beiden neuen Modellen EOS 90D und EOS M6 Mark II kommen von Canon zweieiige Zwillinge, deren innere Werte kaum Unterschiede aufweisen.
Beiden gemein ist ein neu entwickelter APS-C CMOS-Sensor, der mit 32,5 Megapixeln eine bisher nicht erreichte Auflösung in der APS-C Klasse bietet. Zusammen mit dem DIGIC 8 Prozessor sind die Kameras mit den fortschrittlichsten Merkmalen der EOS Reihe ausgestattet. Der Prozessor ermöglicht auch den Einsatz des Digital Lens Optimiser und der Beugungskorrektur. Dank integriertem WLAN und Bluetooth können die Aufnahmen direkt über Social Media geteilt werden. Für scharfe, naturgetreue Fotos, die einen natürlichen Ausdruck und selbst schnelle Bewegungen mit hoher Präzision festhalten, hat Canon in beide Kameras den AF mit Augenerkennung integriert. Bei der EOS 90D wird das durch einen 220.000-Pixel-Belichtungsmesssensor (RGB+IR) mit Flacker-Erkennung ergänzt, der für eine genaue Gesichtserkennung und eine bessere Kontrolle der Gesamtbelichtung sorgt. Der neue CMOS-Sensor bietet nicht nur eine hohe Auflösung – dank der ISO-Empfindlichkeit von ISO 100 – 25.600 ermöglicht er selbst bei wenig Licht gute Ergebnisse. Als deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorgängermodell, der EOS M6, fokussiert die EOS M6 Mark II mit Objektiven der Lichtstärke 1:1,4 oder mehr bis LW -5.
Handhabung
Die Neuzugänge basieren in Sachen Design und Ergonomie auf ihren Vorgängermodellen EOS 80D beziehungsweise EOS M6. Die EOS 90D bietet zwei Multifunktions-Wahlräder und auf der Rückseite der Kamera einen neuen Multi-Controller, wodurch mehr Möglichkeiten der AF-Punkt-Steuerung gegeben sind. Dabei konnte das Gewicht der Kamera durch ein neu konstruiertes Gehäuse verringert werden, an dem sich auch der Batteriegriff der EOS 80D nutzen lässt. Dieser erhöht die schon beachtliche Kapazität des internen Akkus für rund 1.860 Aufnahmen (CIPA-Standard, ohne Blitzfunktion) nochmals deutlich.
Kompakter aber nicht weniger gut ausgestattet kommt die EOS M6 Mark II daher. Ein Funktionswahlrad, ein Hauptwahlrad, ein neuer, konfigurierbarer Auswahlschalter für Autofokus/Manueller Fokus und eine AF-Start-Taste bestimmen das Erscheinungsbild. Ein optional erhältlicher Aufsteck-Sucher ist erhöht und zentral positioniert, um genug Platz und Komfort für die eher traditionelle Bildkomposition zu schaffen.
Für ungewöhnliche Aufnahmeperspektiven verfügt die EOS M6 Mark II über ein klappbares, die EOS 90D über ein dreh- und schwenkbares Touch-Display.
Geschwindigkeit
Beide Modelle verfügen über den Canon DIGIC 8 Prozessor der neuesten Generation, der eine schnelle Verarbeitungsgeschwindigkeit, Reaktionsfähigkeit und fortschrittliche Foto- und Videofunktionen bereitstellt. Dabei liegt die kürzeste elektronische Belichtungszeit bei nur 1/16.000 Sekunde. Darüber hinaus ermöglicht bei beiden Kameras das Fokus-Bracketing eine maximale Schärfentiefe über den gesamten Bildbereich, wenn mehrere Aufnahmen per DPP-Software miteinander kombiniert werden.
Reihenaufnahmen schießt die EOS 90D mit bis zu 10 Bildern pro Sekunde – im Live View Modus können sogar bis zu 11 Bilder pro Sekunde erreicht werden. Der optische Sucher bildet nicht nur das gesamte Bildfeld ab, sondern blendet auch sämtliche Aufnahmeinformationen ein. Für dynamische Motive ermöglichen Reihenaufnahmen mit bis zu 58 JPEG-komprimierten Bildern pro Sequenz eine kontinuierliche Aufzeichnung. Dank der Unterstützung für UHS-II-Speicherkarten ist der Pufferspeicher der Kamera schnell wieder vollständig verfügbar.
Das spiegellose Modell EOS M6 Mark II liefert Reihenaufnahmen von bis zu 14 Bildern pro Sekunde, sowie einem RAW-Burst-Modus mit 30 Bildern pro Sekunde. Bei Verwendung von UHS-II-Speicherkarten lassen sich in einer Sequenz bis zu 80 Bilder im Large JPEG-Format aufzeichnen.
Video
Videos lassen sich in 16:9 erstmals ohne Crop mit von bis zu 4K einer Auflösung aufnehmen. Im Full HD-Modus sind Bildraten bis zu 120 B/s verfügbar, was z. B. bei Zeitlupenaufnahmen zusätzliche Möglichkeiten bietet. Für einen vergrößerten Bildausschnitt kann auf den 4K-Crop-Modus zurückgegriffen. Dank dieser Funktion können Filmemacher auch dann hochwertige Videos aufnehmen, wenn keine Möglichkeit besteht, nahe an die Action heranzukommen,
Das Dual Pixel CMOS AF-System ist sowohl im Full HD- als auch im 4K-Videomodus verfügbar und deckt dabei einen großen Bildbereich ab (100 % vertikal x 88 % horizontal der Sensorfläche – abhängig vom eingesetzten Objektiv), wodurch eine gleichmäßige, leistungsstarke Fokussierung ermöglicht wird. Bei der Aufnahme sich bewegender Motive sorgt dies für eine präzise Fokussierung, wobei der AF mit Augenerkennung noch schärfere Videoaufnahmen ermöglicht.
Ein Mikrofonanschluss gibt die Möglichkeit, ein externes Mikrofon zu verwenden, um besonders hochwertigen Ton aufzunehmen die Lautstärke kann dabei bereits bei der Aufnahme gesteuert werden. Die EOS 90D verfügt zudem über einen Kopfhöreranschluss, der schon während der Aufzeichnung eine Prüfung der Tonqualität ermöglicht.
Preise
Ab September erhältlich, kostet die EOS 90D 1.299 Euro und wird zudem in Kits mit dem EF-S 18-55mm f/3.5-5.6 IS STM (1.399 Euro) oder dem EF-S 18-135mm f/3.5-5.6 IS USM NANO (1.699 Euro) angeboten. Bei der EOS M6 Mark II werden für das Gehäuse 929 Euro fällig, das Kit mit dem EF-M 15-45mm f/3.5-6.3 IS STM liegt bei 1.199 Euro.