Mit der neuen GR III präsentiert Ricoh Imaging die nächste Generation seiner legendären GR-Baureihe, die im Ruf steht, die ultimative Schnappschuss-Kamera für die professionelle Fotografie zu sein.
Die GR-Baureihe zeichnet seit der Vorstellung der analogen Ricoh GR 1 im Jahre 1996 traditionell eine herausragende Verarbeitung und Bildqualität aus. Die GR III knüpft daran an und bietet für rund 899 Euro eine Menge neuer Ausstattungsdetails. Angesichts des langen Produktzyklus der GR Modelle können auch bei der GR III neue Funktionen durch die Aktualisierung des Betriebssystems wie bei den Vorgängermodellen implementiert werden.
Großer Sensor
Das Herzstück der nunmehr zwölften Auflage des kompakten Klassikers ist der 23,5 x 15,6 mm CMOS-Sensor im APS-C-Format, der zur Steigerung der Auflösung ohne Tiefpassfilter auskommt. Gleichzeitig ist er für einen hohen Tonwertumfang verantwortlich und liefert RAW-Aufnahmen im universellen DNG-Format mit einer Farbtiefe von 14 Bit.
In Zusammenarbeit mit dem neuen Prozessor, der „GR Engine 6“, und einer Beschleunigereinheit, bietet die GR III eine schnelle Bildverarbeitung und eine Höchstempfindlichkeit von ISO 102400.
Mit diesem Wert unterstreicht die Kamera ihre Eignung als „Point and Shoot“-Kamera und ermöglicht Fotos unter „Available Light“-Bedingungen.
Neben der hohen Empfindlichkeit wird das Fotografieren bei wenig Licht durch die 3-Achsen Shake Reduction unterstützt. Wie schon in Pentax Spiegelreflexkameras bewährt, ist hier ein beweglicher Sensor im Kameragehäuse integriert und gibt eine Belichtungssicherheit von bis zu vier Belichtungsstufen.
Gleichzeitig verfügt die Shake Reduction über eine Tiefpassfilter-Simulation. Bei speziellen Motiven sorgt der zweistufige „AA-Filtersimulator“ durch Mikroschwingungen für die notwendige Unschärfe, um Bilder mit dem unliebsamen Moiré-Effekt zu vermeiden.Daneben nutzt auch die Sensorreinigungsfunktion diese Mikroschwingungen, um Staubanhaftungen vom Sensor zu entfernen.
Lichtstarkes Weitwinkel
Für das Objektiv der GR III musste mit dem kompakten Design der Kamera in Einklang gebracht werden. Für eine hohe Abbildungsleistung des 18,3 mm Objektivs (28 mm KB äquiv.) sorgt eine Konstruktion aus sechs Elementen in vier Gruppen inklusive hochbrechender Glaselemente mit niedriger Dispersion, die Verzerrungen und Farbfehler auf ein Minimum reduzieren. Zusätzlich werden Streulicht und Geisterbilder bei Gegenlicht minimiert, um kontrastreiche und hoch- auflösende Bilder zu liefern.
Eine digitale Crop-Funktion für 35 mm (bei einer Auflösung von 15 MP) und 50 mm (bei 7 MP) (Brennweitenangaben äquivalent zu KB), erweitern die Bildgestaltungsmöglichkeiten genauso wie die Option auf ein 1:1 Bildformat (Standard 3:2).
Ganz neu in der GR III ist die Makrofunktion, die bei einem Abbildungsmaßstab von knapp 1:3 und einem Fokussierbereich zwischen sechs bis 12 Zentimeter Bildergebnisse im Nahbereich liefert. Neun Blendenlamellen sorgen für ein natürliches Bokeh mit einer starken Tiefenwirkung. Für die Scharfstellung arbeitet die GR III mit einem Hybrid AF, einer Kombination aus Kontrast- und Phasenerkennungsautofokus.
Beim Einschalten vergeht kaum eine Sekunde, bis die Kamera aufnahmebereit ist. Die Auslöseverzögerung liegt bei 0,8 Sekunden. Serienbilder sind mit einer Frequenz von vier Bilder/Sekunde möglich.
Touch-Steuerung
Zur Steuerung und Kontrolle der Kamera und der Aufnahmen dient der 3-Zoll HD-LCD- Monitor mit ca. 1.037.000 Pixeln. Erstmalig in der GR-Historie unterstützt dieser die Kamerasteuerung durch eine Touchscreen-Bedienung. Dabei wird auch die Fokusfeldwahl (optional in Kombination mit direkter Auslösung) unterstützt.
Für eine gute Lesbarkeit sorgt eine spezielle Monitorkonstruktion. Durch die „Air Gapless“- Technologie werden durch die Nutzung eines Spezialharzes Reflektionen und Lichtstreuungen minimiert, sodass auch bei direkter Sonneneinstrahlung ein Erkennen des Monitorbildes gewährleistet ist. Wenn das noch nicht reicht, kann die Helligkeit des Monitors individuell an- gepasst werden. Die Monitoroberfläche besteht aus einem speziell gehärteten Glas und beugt somit Beschädigungen vor.
Die bei den Vorgängermodellen erprobte Ergonomie der Schalter und Tasten unterstützt die Handhabung und vermittelt einen sehr „analogen“ Eindruck. Die wichtigsten Funktionen liegen in Griffnähe des Zeigefingers und des Daumens und ermöglichen so eine direkte und schnelle Bedienung mit einer Hand. Dabei können Tasten auch individuell programmiert werden, um bevorzugte Funktionen sofort verfügbar zu machen. Auf dem Einstellrad können neben den üblichen Belichtungsprogrammen auch bis zu drei Voreinstellungen mit Benutzervorgaben abgerufen werden.
DSLR Optionen
Ein weiteres Grundprinzip der Ricoh GR III ist, dass Bildstile in der Kamera festgelegt werden können. So bietet die „Image Control“-Funktion die Option auf Vorwahl unterschiedlicher Filmlooks. Insgesamt stehen zehn feste, sowie zwei frei gestaltbare Voreinstellungen zur Verfügung. Hier können Sättigung, Farbton, Körnigkeit oder Kontrast vorgegeben werden. Mit der RAW-Entwicklung direkt in der Kamera bleiben alle Optionen zur Bildgestaltung offen. Ganz wie eine professionelle SLR-Kamera, bietet auch die GR III viele Möglichkeiten der Aufnahmesteuerung, zum Beispiel für Mehrfachbelichtung, Intervallaufnahmen oder Bracketing.
Eine weitere Besonderheit ist die Fernbedienung der Kamera per App. Von der Kameraeinstellung über die Auslösung bis hin zur Bildübertragung bietet die „Image Sync App“ viele Funktionen der drahtlosen Kamerasteuerung. Die Kommunikation zwischen Kamera und Smartphone erfolgt per Bluetooth zur Steuerung sowie über WLAN zur Übertragung von Bildern.Durch die Bluetooth-Funktion besteht auch im Ruhemodus eine Verbindung, um beispielsweise GPS-Standortdaten mit den Aufnahmen zu synchronisieren.
Die Ricoh GR III nimmt Full-HD-Videos im Format MPEG 4 auf. Neben den gängigen Frequenzen von 24 und 30 Bilder/Sekunde, können Videos auch mit 60 Bilder/Sekunde aufgenommen werden, um Zeitlupen zu erstellen oder einen schärferen Bildeindruck zu erzeugen.
Trotz Metallchassis, integrierter Sensor Shift Shake Reduction, 3-Zoll Touchscreen und der Kommunikationstechnologie ist es den Ingenieuren gelungen, eine besonders kleine und kompakte Kamera zu konstruieren. Dabei wird die Stabilität bei einem Gewicht von gerade mal 257 g durch eine Magnesium-/Aluminium-Legierung für das Kameragehäuse gewährleistet.
Mit dem Zubehör der Ricoh GR III erweitern sich die Anwendungsmöglichkeiten. Die Kamera ist kompatibel mit dem Pentax-Blitzsystem, das einzeln oder auch im Slave-Betrieb benutzt werden kann. Zudem werden zwei Aufstecksucher mit den Bildwinkeln von 24 und 28 mm (KB äquiv.) als Sonderzubehör angeboten. Eine weitere Besonderheit ist der Vorsatzadapter, der nicht nur zur Verwendung der 24 mm Vor- satzlinse (KB äquiv.) dient, sondern auch die Nutzung von Einschraubfiltern oder Filtersystemen ermöglicht. Die Stromversorgung erfolgt über einen Akku mit einer Kapazität für rund 200 Bilder, der in der Kamera mittels USB-C-Kabel geladen wird. Um einen Ersatzakku zu laden, steht als Zubehör ein externer Batterielader zur Verfügung.
Fazit
Kurz gefasst sind es Schnelligkeit, übersichtliche Bedienung, diskrete Erscheinung, gepaart mit verlässlicher Technik und hoher Bildqualität in einem extrem kompakten und stabilen Gehäuse, die das Gesamtpaket der neuen Ricoh GR III auszeichnen und die Kamera zu einem Werkszeug für die Reportage- und Schnappschuss-Fotografie machen. So ist die GR III nicht nur prädestiniert für Side Shots oder schnelle Aufnahmen im Nahbereich, sondern auch für Street-Fotografie. Aber auch als kleine Reisekamera liefert die GR III Bilder, die wohl sonst kaum eine Kamera in dieser Größe bieten kann.